02. Februar 2025

Correo del Valle - Land & Leute La Palma - MACACA RADIATA

Land & Leute Im Gespräch mit ...

MACACA RADIATA
MACACA RADIATA
Musikgruppe
«Es gibt nur eine unumstößliche Regel in der Band: Was komponiert wird, muss Gewicht haben, echt sein und uns wirklich stolz machen.»
Mit einer unverkennbaren Energie hat sich Macaca Radiata einen festen Platz in der Musikszene der Kanaren erobert. Die Auszeichnung als Newcomer des Jahres 2024 von LOS40 Principales Canarias, die das Duo aus Jorge Pérez und Sonia Martell gerade erhalten hat, ist nur ein weiterer Beweis für ihre Authentizität.


Wie wurde Macaca Radiata gegründet?

Ganz einfach: Eine Nacht in Madrid unter Musikern, zwei Palmeros, zwei unabhängige Projekte und eine große Neugier, sich auszutauschen. Der Rest ist Geschichte.

Welche musikalischen Einflüsse haben euren Stil geprägt, und wie würdet ihr euren Sound aktuell beschreiben?

Für Sonia waren Filmmusik und klassische Musik ein grundlegender Bestandteil ihres Lebens. Mit der Zeit kamen weitere Einflüsse hinzu – immer mit dem Klavier als Mittelpunkt –, vor allem aus Rock, Pop und Jazz. Zu ihren wichtigsten Künstlern zählen Hans Zimmer, Billy Joel, Jorge Drexler, Ludovico Einaudi, Natalia Lafourcade und nicht zuletzt ihr Onkel Fernando Martel.

Jorge legt sich nicht auf einen einzigen Musikstil fest. Er wurde von argentinischem Rock (Charly García, Fito Páez, Spinetta, Mercedes Sosa), spanischem Pop-Rock (Antonio Vega, Los Secretos, Alejandro Sanz), englischsprachiger Musik (Jeff Buckley, Elliott Smith) und sogar von einheimischen Klängen (Taburiente) beeinflusst. Ohne Zweifel verbindet sie ihre Begeisterung für britische Musik – Sonia liebt The Rolling Stones, Jorge The Beatles –, sodass britische Bands wie Oasis, Blur oder Arctic Monkeys zu ihrem gemeinsamen Nenner wurden.

Woher kommt die Inspiration für eure Songs? Welche Emotionen oder persönlichen Erlebnisse versucht ihr in eurer Musik zu vermitteln?

Da wir unsere Leidenschaft zum Beruf gemacht haben, kommt die Inspiration aus unserem Alltag und aus allem, was uns passiert – was wahrscheinlich nicht so anders ist als das, was jeder „normale“ Mensch erlebt. Man muss nicht um die Welt reisen, um einen guten Song zu schreiben. Oft ist es gerade das Alltägliche, das alles ins Rollen bringt. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass sich die Musik um uns dreht, und deshalb ist sie für uns eine essenzielle Energiequelle – so wichtig wie das Atmen.

Wie funktioniert eure Zusammenarbeit als Duo? Wie teilt ihr euch die Verantwortung im Songwriting-Prozess auf?

Hier gibt es kein Jorge und Sonia – es gibt nur Macaca Radiata. Beim Komponieren kann es sein, dass Sonia wochenlang eine Melodie im Kopf hat, die sich dann perfekt mit einem Arrangement oder Text von Jorge ergänzt. Oder wir arbeiten gemeinsam an einer passenden Orchestrierung für den Song. Manchmal entstehen die Ideen getrennt, manchmal zusammen. Es gibt nur eine unumstößliche Regel in der Band: Alles, was wir komponieren, muss Substanz haben, echt sein und uns wirklich stolz machen.

Warum dieses Format und kein anderes?

Wir sind eine Band, und wir lieben Rock ’n’ Roll. Auch wenn der Kern von Macaca Radiata aus uns beiden besteht – Klavier, Gitarre und Gesang –, bringen wir bei Konzerten, im Studio und beim Komponieren gerne eine vollständige Banddynamik mit ein (Schlagzeug, Bass, Bläser, Streicher ...). Ein gutes Beispiel dafür ist unser erstes und aktuelles Album »Aún nos queda tiempo«.

Was bedeutet es für euch, den Preis "Newcomer des Jahres 2024" von LOS40 Principales Canarias zu gewinnen?

Ganz ehrlich: Es ist wie ein Schulterklopfen, aber auch eine Anerkennung für all die harte Arbeit und die Ehrlichkeit, die in diesem Projekt steckt. Durch die große Sichtbarkeit, die uns der Preis verschafft hat, sind viele Menschen auf Macaca Radiata aufmerksam geworden – einfach, weil sie unsere Musik mögen, und ohne finanzielle Interessen. Das freut uns sehr. Gleichzeitig haben wir aber auch gemerkt, dass es Leute gibt, die einen Preis mehr schätzen als die Musik selbst und nur deshalb plötzlich ganz fest die Hand schütteln. Das bringt uns zum Lachen.

Was hat sich zwischen euren ersten Songs und den neuesten verändert?

Wir sind musikalisch reifer geworden, also entschlossener und gelassener in unseren Entscheidungen, ohne dabei unsere Essenz und unseren Charme zu verlieren. Das hat uns zu einer produktiveren, aber gleichzeitig detailverliebteren Band gemacht.

Welche Herausforderungen habt ihr in der Musikindustrie erlebt, und wie seid ihr damit umgegangen?

Die Musikbranche ist nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Dass unsere Band eine männliche und eine weibliche Figur hat, hat uns eindeutig dazu gebracht, Sexismus, Paternalismus und alles, was auf „-ismus“ endet (Spaß beiseite), hautnah zu erleben. Das hat uns manchmal verletzt, aber wir haben auch viel Persönlichkeit und Charakter bewiesen. Unsere Werte haben sich nicht verändert, seit wir mit Musik unser Geld verdienen. Gleichzeitig sind wir vielen tollen Menschen begegnet, die uns daran erinnern, warum wir diesen Weg eingeschlagen haben – Leuten, die den Musikerberuf respektieren und nicht entwerten.

Wie war es für euch, beim Isla Bonita Love Festival aufzutreten?

Es war eine bereichernde Erfahrung, auf die wir uns sehr gefreut haben. Dass ein so großes Festival lokale Bands einlädt, ist ein Gewinn für die Musikszene und für die Insel La Palma.

Wie seht ihr die aktuelle Musikszene auf den Kanaren?

Die Qualität der Musikprojekte auf den Inseln ist unbestreitbar hoch, und wir finden, dass das noch stärker gefördert werden sollte. Obwohl wir seit einigen Jahren in Madrid leben, verfolgen wir genau, was auf den Kanaren passiert. Besonders hervorheben möchten wir Alba Aceytuno, eine großartige Saxofonistin, die uns live begleitet, sowie Laura Henríquez und Ramón Betancor – Musiker aus La Palma, mit denen wir schon oft zusammengearbeitet haben.

Was erwartet ihr für 2025? Welche Zukunftspläne habt ihr?

Dass unsere Songs weiter hinaus in die Welt fliegen und Macaca Radiata weiter wächst. Konkret planen wir bereits die Aufnahme unseres zweiten Albums, und ein aufregender Sommer steht uns bevor.
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