06. April 2024

Kurzmeldungen zum Wochenende

Bild zu den Kurzmeldungen vom Samstag, 06. April 2024
Kraftstoff-Rabatt seit dem 1. April

Auf den „grünen Inseln“ La Palma, La Gomera und El Hierro soll nach mehreren Verzögerungen nun endlich der 20-Cent-Kraftstoff-Rabatt an den Tankstellen in Kraft getreten sein (so der Informationsstand zum Redaktionsschluss). Die Bewohner dieser Inseln müssen dazu nicht wie ursprünglich geplant mit einem QR-Code ausgestattet sein, sondern der Rabatt würde beim Bezahlen direkt auf den Endpreis angerechnet werden. Dieser außerordentliche Rabatt gelte für Benzin, Diesel und Schiffsdiesel für Land- und Wasserfahrzeuge, mit Ausnahme von Kraftstoff für die private Freizeitschifffahrt, und habe eine Geltungsdauer bis 31. Dezember mit einer Verlängerungsoption für die ersten sechs Monate des nächsten Jahres, sollte der durchschnittliche Kraftstoffpreis auf den grünen Inseln weiterhin um 20 Cent höher sein als der durchschnittliche Preis auf Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und Teneriffa.

Geologische Verschiebungen

Ein Forscherteam des Spanischen Instituts für Geologie und Bergbau (IGME) hat zum ersten Mal auf den Kanarischen Inseln zwei aktive tektonische Verschiebungen identifiziert, die auf La Palma stattfinden und auch den Ausbruch des Vulkans Tajogaite „gesteuert“ haben sollen. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die letzte Eruption auf dem Bergrücken der Cumbre Vieja und die Entstehung des Vulkankraters von diesen beiden tektonischen Brüchen beeinflusst wurden, die auch heute noch aktiv sind und deren Seismizität weiterhin Risse in einigen Gebäuden verursacht. Außerdem sehen die Forscher in diesen geologischen Bewegungen strukturelle Parallelen zum Ausbruch des Vulkans San Juan (1949), der ebenfalls auf dem Cumbre-Vieja-Kamm liegt. Durch diese Brüche im Gestein soll das Magma schneller aufgestiegen sein, da diese Erdrisse bereits den Weg an die Erdoberfläche frei gemacht hätten. Weiterhin haben die Forscher die Kriechbewegungen nach dem Ausbruch kartiert und damit den Nachweis erbracht, dass die vulkanische Aktivität über die eruptive Phase hinaus anhält und bereits mehr als 300 Bruchdaten von Häusern und anderen Einrichtungen gesammelt, die mit effusiven Schloten und seismischen Nacheruptionsbewegungen in Verbindung stehen. Einige Häuser wiesen neun Monate nach dem Ausbruch Beschädigungen auf, obwohl sie während des Ausbruchs nicht beschädigt wurden. Dies zeigt sich besonders an den Häusern im Viertel Corazoncillo in der Nähe des Friedhofs von Las Manchas, wo sehr große Risse festgestellt wurden und die Erdbewegung konstant ist. Das IGME überwacht derzeit die Brüche in der Infrastruktur mit einem Präzisionsspaltmessgerät. Die bisher erzielten Ergebnisse liegen bei Verschiebungsgeschwindigkeiten zwischen 0,2 und 3 Millimetern pro Jahr. So konnte nachgewiesen werden, dass es auf La Palma schon immer diese Verwerfungen gegeben hat und warum Bruchstellen an Häusern und Gebäuden immer schon entstanden und weiterhin entstehen können.

Vulkanasche wird zum Grundstein

Zwei große Aufnahmestationen für Notfälle entstehen gerade auf den Kanarischen Inseln. Für das erste der beiden, in Jinámar auf Gran Canaria, war diese Tage Grundsteinlegung. Hierzu verwendete man einen Block aus Zement und der Asche des Tajogaite. Dieser „möge nicht nur dem Gebäude Stabilität geben, sondern auch den Geist der Widerstandsfähigkeit zum Ausdruck zu bringen, den die Kanarischen Inseln angesichts einer Katastrophe wie dem letzten Ausbruch gezeigt haben“, so der Projektleiter. Das zweite Gebäude dieser Art soll auf Teneriffa entstehen. Das mit 79 Millionen Euro budgetierte Projekt der beiden Gebäude verfolgt das Ziel, in erster Linie auf alle Arten von Notfällen reagieren zu können. Dabei handle es sich um die beiden modernsten Gebäude Spaniens, um in der Lage zu sein, einen Notfall zu bewältigen und zu koordinieren, und das in einem Gebäude, in dem der Katastrophenschutz, die Guardia Civil, die Nationalpolizei, die kanarische Polizei, das Rote Kreuz, die Sozialdienste und die Gesundheitsdienste arbeiten können, da im Falle eines Notfalls viele Ressourcen mobilisiert werden müssten. Die Gebäude sollen dabei den höchsten Ansprüchen gerecht werden, indem sie allen Arten von Katastrophen standhalten. Sie werden über einen Hubschrauberlandeplatz verfügen und Erdbeben bis zu einer Stärke von 7,5 standhalten können. Auf La Palma stellt man sich die berechtigte Frage, warum eine Einrichtung dieser Art nicht hier geplant wurde, fanden die letzten drei Vulkanausbrüche doch auf La Palma statt, und man sieht sich einmal mehr von den beiden Hauptinseln des Archipels vernachlässigt beziehungsweise ignoriert.

Eröffnung der Casa del Conde in Argual

Ein Schatz des Kulturerbes wird ab diesem Monat das kulturelle Leben im Llano de Sotomayor, dem Platz des sonntäglichen Flohmarktes, bereichern. Die »Casa del Conde del Llano de Argual« öffnet nach der kürzlich erfolgten Renovierung ihre Türen für die Öffentlichkeit, den Tourismus, die Kultur, die Gastronomie sowie für private Veranstaltungen. Das Projekt zielt darauf ab, Besuchern aus Nah und Fern eine Begegnung mit der Geschichte von La Palma aus dem 17. Jahrhundert zu bieten. Dabei wird die Casa del Conde verschiedene Bezüge zur Geschichte der Zuckerrohrproduktion auf der Insel haben, ein Kulturprogramm mit klassischer Musik und Jazz veranstalten, verschiedene Räume für Kunstausstellungen, Konferenzräume offerieren und Dienstleistungen für die Organisation von Festen und Kongressen jeglicher Art bieten. Außerdem wird es eine Cafetería mit kolonialer Atmosphäre, einen Schulungsraum für verschiedene künstlerische Ausdrucksformen und einen Open-Air-Bereich geben, in dem Messen, Straßenmärkte und gastronomische Veranstaltungen stattfinden werden.