Kurz vor Jahresende hat der Regierungsrat der Kanaren ein Dekret verabschiedet, das die Frist für Anträge auf Eintragung in das Register der vom Vulkanausbruch betroffenen Personen bis zum 31. Juli 2025 verlängert. Es ist schon die insgesamt dritte Fristverlängerung, zuletzt war der 31.12.2024 vorgeschriebener Meldeschluss. In dem Erlass heißt es, dass es aus verschiedenen Gründen nicht möglich war, alle betroffenen Personen in das Register aufzunehmen, so dass eine Verlängerung der festgesetzten Frist erforderlich wurde. Die Anträge müssen unter Verwendung des Standardformulars gestellt werden, das bei der elektronischen Zentrale ("sede electrónica") der Kanarischen Regierung www.gobiernodecanarias.org/principal/ erhältlich ist. Es sind tatsächlich einzelne Fälle bekannt, in denen Grundstückseigentümer nach langer Zeit einmal wieder nach La Palma kamen, ihr Haus nicht mehr vorfanden und nun – drei Jahre nach Ausbruchsende – in ihrem Versicherungsbüro vorstellig wurden.
Im Rahmen der im Sommer 2025 stattfindenden "Fiestas Lustrales de la Bajada de la Virgen" soll nach einstimmiger Absegnung im Cabildo von La Palma eine Straße nach der jungen Frau benannt werden, die am 10. Juli 2015 Opfer eines tragischen Falls von geschlechtsspezifischer Gewalt wurde. Laura González wurde am Tag nach der fröhlichsten Veranstaltung der Feierlichkeiten, dem Tanz der Zwerge („Danza de Los Enanos“) auf brutale Weise von ihrem Ex-Lebensgefährten in einem Geschäft in der Innenstadt getötet, indem er sie mit Benzin übergossen und in Brand gesetzt hat. So soll das Opfer durch die Benennung einer Straße in Santa Cruz de La Palma als Symbol für den Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt geehrt werden, hieß es nach der Verabschiedung des Antrages. Neuesten Daten der staatlichen Beobachtungsstelle gegen Gewalt an Frauen zufolge wurden in Spanien zwischen Januar 2003 und September 2024 insgesamt 1.279 Frauen durch männliche Gewalt ermordet, was einem Durchschnitt von 5 Todesfällen pro Monat entspricht.
Das Vorhaben, den Ortskern von El Paso großräumig auf einer neuen Landstraße umfahren und dadurch zügiger ins Aridanetal beziehungsweise vom Tal auf die Ostseite gelangen zu können, ist nicht neu und wurde jetzt vom kanarischen Ministerium für Infrastrukturen neu belebt. So wurde für knapp 300.000 Euro die Planung für den Bau einer neuen Verbindungsstraße zwischen dem Tunnel La Cumbre und der Umgehungsstraße von Los Llanos an zwei Unternehmen in Auftrag gegeben. Diese sollen innerhalb von 12 Monaten die Pläne für diese neue Trasse der LP-3 vorlegen. Nach Ansicht und Aussagen des Ministeriums solle damit „eine wesentliche Straßeninfrastruktur für den Wiederaufbau der von der Lava zerstörten Bevölkerungszonen und die schrittweise Wiederherstellung der Normalität geschaffen werden“. Schließlich läge es den Volksvertretern sehr am Herzen, „dass die Bürger von La Palma nicht in Vergessenheit geraten und ihre Rückkehr zur Normalität beschleunigt wird.“ Und eben diese neue Infrastruktur würde „zur Verbesserung der Mobilität auf der Insel beitragen“. Es bleibt zu hoffen, dass bei der Planung der Umgehungsstraße auch der Faktor „geringstmögliche Zwangsenteignungen“ berücksichtigt wird.
Die Gemeinde San Andrés y Sauces freut sich über die Gewährung von 93.000 Euro für die Durchführung der zweiten Phase der Verbesserung des Weges durch Los Tilos bis zum Wasserfall. Dieser Weg wird von zahlreichen Besuchern frequentiert und führt durch die Landgüter El Canal und Los Tilos, die 1983 als erstes Weltbiosphärenreservat und Unesco-Weltkulturerbe der Kanarischen Inseln und Spaniens anerkannt wurden. Auch die Ortschaft Tijarafe bekam zum Jahresende einen Zuschuss für eine ihrer touristischen Anziehungspunkte: 150.000 Euro stehen nun für die Verbesserung der Zufahrt und der Sicherheit der Wege zum Porís de Candelaria zur Verfügung. Das dazu notwendige Projekt muss aber erst einmal von den Gemeindetechnikern erarbeitet werden.