Am Montag, den 20. Januar, legte das beeindruckende Kreuzfahrtschiff „Aida Cosma“ im Hafen von Santa Cruz de La Palma an. Das Schiff, das aus Puerto de la Luz und Las Palmas kam, erreichte das Hauptdock mit 5.809 Passagieren und 1.405 Besatzungsmitgliedern an Bord. Die Weiterfahrt nach Santa Cruz de Tenerife erfolgte am selben Abend. Mit einer beeindruckenden Tonnage von 183.774 Bruttoregistertonnen (BRZ) ist die „Aida Cosma“ das größte Schiff, das jemals im Hafen von La Palma eingelaufen ist. Laut Angaben der Hafenbehörde handelt es sich um ein neues Rekordschiff, das die „Freedom of the Seas“ ablöst, die zuvor mit 156.271 BRZ den höchsten Wert hielt.
Das Cabildo von La Palma hat fast sechs Millionen Euro freigegeben, um das Pilotprojekt „Grüner Gürtel“ in den Gemeinden Puntagorda, Garafía und Tijarafe zu starten. „Diese ländlichen Gebiete benötigen gezielte Unterstützung, um ihre Entwicklung zu fördern und die Abwanderung zu stoppen“, erklärte der Inselpräsident Sergio Rodríguez. Er betonte, „dass das Projekt ein neues Modell für die Forstwirtschaft und Innovation darstellt. Es umfasst Maßnahmen wie den Einsatz von „Feuerwehr-Schafen" (*) und die Einrichtung ländlicher Infrastrukturen zur besseren Prävention und Bekämpfung von Waldbränden sowie zur Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Methoden. Geplant sind der Erhalt und Verbesserung des Naturerbes, der Waldökosysteme und der Biodiversität, die ökologische Wiederherstellung und Aufbau grüner Infrastrukturen sowie eine nachhaltige Nutzung und Schutz der Waldressourcen. Zusätzlich sollen spezielle Einsatzfahrzeuge angeschafft werden. Im Bereich Tourismus investiert die Inselverwaltung fast 600.000 Euro in den Bau eines astronomischen Weintourismus-Aussichtspunkts in Puntagorda. Dieser wird Teil des bestehenden Netzwerks astronomischer Aussichtspunkte auf La Palma. (* In der Brandvorbeugung werden in Spanien vermehrt Schafe und Ziegen eingesetzt, die die Bodenbepflanzung reduzieren und somit die Waldbrandgefahr senken.)
Vor einem Jahr begann das Cabildo von La Palma mit der Wiedererschließung von Puerto Naos und La Bombilla. Obwohl manche Fortschritte erzielt wurden, fordern die Anwohner eine umfassende Wiederbelebung, einschließlich der Wiedereröffnung von Gewerbebetrieben. Elena Jurado, Sprecherin der Bürgerplattform Jaraco, kritisierte in diesen Tagen, dass die Fortschritte viel zu zögerlich voranschreiten würden. „Man kann jetzt in Puerto Naos zwar Cocktails trinken, Sandwiches essen oder beim Chinesen speisen, aber es bleiben zu viele Betriebe weiterhin geschlossen, obwohl sie seit Jahren finanzielle Unterstützung durch ERTES erhalten haben. Diese Hilfsgelder wurden aus Steuermitteln finanziert. Jetzt müssen diese Betriebe Verantwortung zeigen und öffnen“, fordert Jurado. Sie betont, dass die Wiederbelebung des Dienstleistungssektors entscheidend sei, um Besucher zurückzubringen und das Leben in Puerto Naos zu normalisieren.
Das Cabildo de La Palma hat mal wieder eine wichtige Zusammenkunft abgehalten – diesmal mit „Schlüsselakteuren“ aus der Tourismusbranche. Anlass war der Besuch einer Delegation aus Madrid zur Fitur 2025, was offenbar Grund genug war, eine weitere Runde ambitionierter Versprechungen einzuleiten. Inselpräsident Sergio Rodríguez machte dabei deutlich, wie wichtig es sei, Beziehungen zu Unternehmern, Reiseveranstaltern und anderen Branchenvertretern aufzubauen. Schließlich müsse die Welt erfahren, dass die Isla Bonita nicht nur schön ist, sondern auch über zahlreiche Wanderwege, erstklassige Gastronomie und ein beneidenswert mildes Klima für Sportveranstaltungen verfügt. Wirklich überraschend, oder? Rodríguez betonte zudem, wie sehr man sich seit Jahren für die Natur der Insel einsetzt – was vermutlich die vielen Brandwunden und die ewigen Baustellen irgendwie vergessen machen soll. Doch keine Sorge, La Palma glänzt angeblich auch mit kulturellen Projekten, musikalischen Highlights und dem stets erwähnten »Isla Bonita Love Festival«, das Diversität feiert. Wie genau das Festival den Tourismus ankurbelt, darüber kann gerätselt werden, aber es klingt gut und wichtig. Dann war da noch Raquel Rebollo, die Tourismus-Chefin der Insel, die eine „neue“ Strategie vorstellte. Mit viel Pathos erklärte sie, dass La Palma ein Reiseziel für all jene sei, die „eine Welt voller Sensationen“ suchen. Dazu gehörten der Sterne-Tourismus, die spektakuläre, intakte Natur und natürlich die Gastronomie. Klingt nach einer spannenden Vision, die wir jetzt schon seit Jahren in leicht abgewandelter Form hören, ohne dass sich allzu viel ändert. Nochmal Rodríguez: „Wir haben die Reise nach Madrid genutzt, um weitere Verbindungen zu wichtigen Tourismusakteuren zu knüpfen, mit dem Ziel, erste Kontakte herzustellen oder bestehende zu vertiefen, um in der Zukunft den Erfolg zu ernten.“ Wie genau diese „Ernte“ ausfallen wird, bleibt hoffnungsfroh abzuwarten. Am Ende bleibt das Fazit: Viel gesagt, wenig getan – aber auch ungeachtet all der schönen Floskeln bietet unsere Insel ja tatsächlich eine Welt voller Sensationen. Man müsste sie nur ihr entsprechend zu vermarkten wissen...