01. Februar 2025

Kurzmeldungen zum Wochenende

Bild zu den Kurzmeldungen vom Samstag, 01. Februar 2025
Naturschützer gegen die Küstenstraße

Auf La Palma gibt es kaum ein Straßenbauprojekt, das nicht kontroverse Reaktionen auslöst. Das liegt daran, dass einerseites die Verkehrsverbindungen verbessert werden wollen, andererseits aber große Teile der Insel geschützter oder landwirtschaftlich genutzter Raum ist, der von verschiedenen Plattformen verteidigt wird. So gibt es bei dem jüngst geplanten Straßenprojekt einer Verbindung von El Remo nach La Zamora nun Gegenwind von Seiten der Vereinigung »Mesa de la Mujer Rural de La Palma«. Diese kritisiert in einer Mitteilung das Straßenbauprojekt „LP-2 Variante El Remo-La Zamora“ als „umweltschädlich und wirtschaftlich unverhältnismäßig“. Die geplanten Bauarbeiten, die von der kanarischen Regierung vorangetrieben werden, kosten über 335 Millionen Euro und führen zur Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen, was sich zudem irreversibel auf Schutzgebiete der „Red Natura 2000“ auswirke. Die Vereinigung hat Einspruch gegen das Projekt erhoben, da die Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA) ungenau und unzureichend sei. Besorgniserregend sei beispielsweise die Bedrohung des Cigarrón Palmero (Acrostira euphorbiae), einer vom Aussterben bedrohten Heuschreckenart, deren Lebensraum direkt betroffen wäre. Ob dieses Motiv ausreichend ist, um ein so großes Projekt aufzuhalten, darf bezweifelt werden. (FOTO: Gobierno de Canarias)

Tragischer Januar

Im Januar sind auf den Kanarischen Inseln sechs Menschen im Meer ums Leben gekommen, darunter zwei auf La Palma. Im selben Zeitraum verzeichnete das Zentrum für Notfall- und Sicherheitskoordination »112« der kanarischen Regierung 33 Vorfälle an den Küsten, bei denen Badegäste Schwierigkeiten hatten, aus dem Wasser zu gelangen, sowie Fischer und Sportler von den Wellen in Gefahr gebracht wurden. Alle diese Vorfälle ereigneten sich während offizieller Vorwarnungen der Generaldirektion für Notfälle zu gefährlichen Küstenphänomenen.

Neu errechnete Benzinvergünstigungen

Heute am 1. Februar tritt eine neue Berechnungsmethode in Kraft, die die Parameter zur Bestimmung der Treibstoffrabatte für nicht-kapitalische Kanareninseln festlegt. Die kanarische Finanz- und EU-Behörde unter Leitung von Matilde Asián hat diese Erweiterung in das Haushaltsgesetz 2025 aufgenommen. Bisher galt der Rabatt nur für La Palma, El Hierro und La Gomera, nun profitieren alle Inseln außer Teneriffa und Gran Canaria. Die Rabatte betragen 5 Cent pro Liter für Fuerteventura, 10 Cent für La Palma, 20 Cent für La Gomera und 30 Cent für El Hierro, allerdings nur für Februar und März. Die Höhe der Rabatte wird vierteljährlich angepasst, basierend auf einem Vergleich der lokalen Treibstoffpreise mit denen der beiden kapitalinischen Inseln. Dadurch kann sich die Höhe der Vergünstigung je nach Insel ändern oder sogar entfallen. Laut Ministerin Asián sei "diese geniale Berechnungsmethode ein riesiger Fortschritt, da diese eine genauere Anpassung an die tatsächlichen Mehrkosten der Inselbewohner ermöglicht". Freuen wir uns also mit ihr auf einen Treibstoffrabatt, der so flexibel ist wie eine Bananenstaude im Sturm. Und auch für die Tankstellenbetreiber bleibt es abwechslungsreich.

La Palma: Kulinarisches Wunder oder geschickte PR-Nummer?

Die Gastro-Olympiade »Madrid Fusión« – ein Treffpunkt für echte Feinschmecker – hat dieses Jahr wieder allerlei Köstlichkeiten aus aller Welt präsentiert. Und mitten in diesem kulinarischen Schlaraffenland: La Palma, jene Insel, deren Gastronomie eher durch fantasievolle Politikerreden als durch tatsächliche Exzellenz glänzt. Unter dem Banner von „Saborea La Palma“ (was so viel bedeutet wie „Schmecke La Palma“, aber nicht verspricht, dass es schmecken muss) präsentierte die Insel ihre „Schätze“: Gofio (geröstetes Mehl, das selbst in Notzeiten nicht immer beliebt war), Mojos (Soßen, die in vielen Variationen existieren, aber oft einfach nur Öl mit Gewürzen sind), sowie das allgegenwärtige Bananenangebot. Ergänzt wurde das Ganze durch eine Auswahl an Backwaren, Salz und Getränke wie Rum, Bier und Wein – denn wenn schon der Geschmack nicht überzeugt, dann hilft vielleicht der Alkohol. Zwei lokale Starköche, José Alberto Díaz und César Pérez, hielten Vorträge, um die angebliche kulinarische Einzigartigkeit La Palmas zu unterstreichen. Auch Miriam Perestelo, die zuständige Politikerin, zeigte sich begeistert: „Unsere Produkte sind von höchster Qualität und ermöglichen uns, mit anderen Regionen mitzuhalten.“ Welche Regionen sie genau meint, bleibt unklar – vermutlich jene, die auch glauben, dass Avocados und Zucker das Fundament einer Haute Cuisine sind. Natürlich durfte der obligatorische Hinweis auf die „strategische Bedeutung“ des Gastronomiesektors nicht fehlen. Das Cabildo arbeitet „unermüdlich“ daran, La Palma als kulinarisches Mekka zu etablieren. Ob das gelingt?