05. April 2025

Kurzmeldungen zum Wochenende

Bild zu den Kurzmeldungen vom Samstag, 05. April 2025
Zufahrt nach Los Tilos öffnet wieder

Nach über einem Jahr Sperrung aufgrund von Erdrutschen wird der Zugang zu Los Tilos in der kommenden Woche wieder geöffnet. Die Straße wurde heute offiziell wiedereröffnet, nachdem sie einer umfassenden Sanierung unterzogen wurde, zu der auch der Bau eines neuen Tunnels gehörte. Dieser wurde errichtet, um die Straße künftig vor weiteren Erdrutschen zu schützen und die Sicherheit von Anwohnern und Besuchern zu gewährleisten. Die Bauarbeiten, die unter anderem mit Herausforderungen wie Feuchtigkeitsproblemen beim Aufbringen des Straßenbelags zu kämpfen hatten, sind nun in ihrer Endphase angelangt. Ab der kommenden Woche wird die Straße für den öffentlichen Verkehr freigegeben und der Zugang zum Naherholungsgebiet ermöglicht. Die Maßnahme wurde nach einem Erdrutsch notwendig und stellte ein erhebliches Risiko dar, da zunächst der Felsabhang gesichert werden musste, bevor mit dem Tunnelbau begonnen werden konnte. Die Investitionen in das Projekt beliefen sich auf rund zwei Millionen Euro.

Zahlreiche Wasserfälle in der Caldera

Der Regen dieser Tage sorgt in der Caldera de Taburiente für ein lange nicht gesehenes Naturschauspiel. Die starken Niederschläge haben in unserem Nationalpark ein außergewöhnliches Landschaftsbild hinterlassen, das seit langer Zeit nicht mehr zu sehen war. Auf ihren offiziellen Kanälen berichtet die Nationalparkverwaltung: „Seit langem hat uns der Regen keine so eindrucksvolle Szenerie beschert wie an diesem Donnerstag.“ Zu beobachten seien zahlreiche Wasserfälle – manche davon nur von kurzer Dauer – sowohl an den inneren Felswänden der Caldera als auch unter dem Bogen der Cumbre Nueva. Sobald die Wetterlage sich beruhigt hat und die Bedingungen als sicher gelten, werden die Wanderwege überprüft und bei Eignung wieder freigegeben. Dennoch betont die Parkverwaltung, dass größte Vorsicht geboten ist – insbesondere in Bereichen mit Steilhängen oder unterhalb von Felswänden. Nach intensiven Regenfällen kommt es häufig – vor allem bei darauffolgendem Sonnenschein – zu Fels- und Erdrutschen, weshalb Wandernde und Besucher in diesen Abschnitten besonders aufmerksam und umsichtig sein sollten.

Erneuter Raupenbefall in Fuencaliente

Die Kiefernwälder von Fuencaliente auf La Palma sind derzeit stark von einem erneuten Befall der sogenannten „lagarta canaria“ betroffen – einer einheimischen Schmetterlingsraupe, die insbesondere in ihrer Larvenphase große Schäden im kanarischen Kiefernwald verursachen kann. Besonders bemerkenswert ist, dass die aktuelle Plage mitten im Winter auftritt – zu einer Jahreszeit, in der man ein solches Ausmaß normalerweise nicht erwartet. Die betroffenen Flächen befinden sich am Fuße des Vulkans San Antonio (Ausbruch im Jahr 1677), wo viele der Kiefern bereits stark geschädigt wurden. Die Raupen haben sich großflächig über die grünen Nadeln hergemacht und hinterlassen eine sichtbar kahle, fast verwüstete Landschaft. Zwar gilt grundsätzlich: Die kanarische Kiefer ist äußerst widerstandsfähig und wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder erholen – sie wird austreiben und sich regenerieren. Dennoch berichten Beobachtungen vom 22. März von einem ungewöhnlichen Verhalten der Raupen: Nachdem sie die jungen Nadeln der Kiefern vertilgt haben, greifen sie nun verstärkt auch angrenzende Pflanzenarten wie die „vinagrera“ an – ein Verhalten, das so in früheren Plagen, etwa vor 40 Jahren in El Paso, nicht dokumentiert wurde. Bei der „lagarta canaria“ handelt es sich um eine endemische Art auf den Kanarischen Inseln, die in allen Kiefernwäldern das ganze Jahr über in geringem Maße präsent ist. Die Tiere sind nachtaktiv und besonders in ihrer Raupenphase gefräßig. Sie ernähren sich von den Nadeln der Kiefern und dringen auch in deren Knospen ein, was zum Absterben von Trieben und zur sichtbaren Austrocknung ganzer Baumkronen führen kann. Solange die Populationen auf einem natürlichen Niveau bleiben, zeigen sich keine größeren Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Wälder. Erst bei einem plötzlichen und massiven Anstieg – wie derzeit in Fuencaliente – kommt es zu einer flächendeckenden Entlaubung der Bäume. Auch für den Menschen birgt der Kontakt mit den Raupen ein gewisses Risiko: Die feinen Härchen auf ihrem Körper können bei Hautkontakt Reizungen oder allergische Reaktionen auslösen. Daher wird ausdrücklich empfohlen, den direkten Kontakt zu vermeiden. Besondere Vorsicht gilt für empfindliche Personengruppen wie ältere Menschen, Kinder, Allergiker sowie Haustiere. Spaziergänge oder Aufenthalte in befallenen Waldgebieten sollten möglichst vermieden werden, bis sich die Situation wieder beruhigt hat.

1.500 Geisterparkplätze bald in Betrieb?

Der Flughafen von La Palma überrascht mal wieder: Eine unter der Start- und Landebahn versteckte Tiefgarage mit 1.500 Stellplätzen könnte „demnächst“ wirklich in Betrieb genommen werden. Seit der Eröffnung des Flughafens vor über 15 Jahren war dieser großzügige Bau ungenutzt. Warum? Gute Frage. Jetzt jedenfalls überlegt man, ihn womöglich doch zu verwenden. Im aktuell geöffneten Parkhaus stehen 1.000 reguläre Plätze zur Verfügung. An manchen Tagen – etwa wenn mehrere Maschinen am selben Tag anfliegen – kann das aber eng werden. Deshalb denkt man über die Reaktivierung des mysteriösen „zweiten Parkhauses“ nach. Dieses wurde seinerzeit unter der Piste gebaut. „Wir haben einen mittelfristigen Plan“, verkündet Flughafendirektorin María Rodríguez, ganz so, als hätte man gerade ein visionäres Projekt angeschoben. „Es wurden Studien durchgeführt, um zu belegen, dass wir diesen Parkplatz brauchen.“ Eine bahnbrechende Erkenntnis, bedenkt man, dass das Bauwerk seit Jahren vor sich hin dämmert. „Kurz nach Eröffnung war er mal offen – während der Bauarbeiten, als noch zwei Terminals existierten“, erinnert sie sich. Die besagten 1.500 Stellplätze seien, so Rodríguez, „sehr großzügig und sehr bequem“. Man plane, sie den bestehenden 1.000 hinzuzufügen. Der Gedanke, vorhandene Ressourcen sinnvoll zu nutzen, wird langsam zur Realität. Man wolle das „als echte Notwendigkeit“ verstanden wissen – sofern Aena (der spanische Flughafenbetreiber) das auch so sehe und sich die Vision in dessen Masterplan einfügen lässt. Trotz der bereits verfügbaren 1.000 Plätze meiden viele Inselbewohner das Parkhaus und stellen ihre Fahrzeuge lieber in La Lajita oder Los Cancajos ab. Nicht etwa aus romantischer Verklärung der Küstenorte, sondern wegen der Parkgebühren, derzeit 17,50 € für einen Tag. Wer zwischen zwei und vier Tagen parkt, spart einen Euro, ab fünf Tagen wird es noch mal einen Euro günstiger – womit man auf das Niveau von Barajas in Madrid kommt, wo das Parken laut Aena-Website nur 14 € pro Tag kostet. Dort allerdings muss man einen Shuttlebus nehmen. In La Palma dagegen ist „der Service direkt integriert“, verteidigt Rodríguez die Preisgestaltung, um gleich hinzuzufügen: „Das ist Unternehmenspolitik – wir entscheiden das nicht lokal.“ Bleibt die Hoffnung, dass zumindest irgendjemand bald entscheidet, dieses architektonische Mahnmal stiller Ressourcenverschwendung endlich nutzbar zu machen.