07. Juni 2025

Kurzmeldungen zum Wochenende

Bild zu den Kurzmeldungen vom Samstag, 07. Juni 2025
»Rekonstruktion chaotisch und ohne Richtung«

Drei Bürgerinitiativen von Betroffenen des Vulkanausbruchs auf La Palma haben in einem offenen Brief an das spanische Königspaar vor deren Besuch am 6. Juni die schleppende und planlose Wiederaufbauarbeit scharf kritisiert. Die Rekonstruktion verlaufe „chaotisch, ohne klares Ziel und ohne gesicherte Finanzierung“. Die Verbände beklagen, dass weder die Casa Real noch die lokalen Verwaltungen ein Treffen mit allen Betroffenen organisiert haben. Fast dreieinhalb Jahre nach der Katastrophe mangele es an einer klaren Strategie. Die öffentlichen Hilfsprogramme seien unzureichend und würden vor allem Unternehmer, Landwirte und Eigentümer moderner, hochbelasteter Immobilien benachteiligen. Zudem kritisieren sie ungleiche Entschädigungen für verlorene Habe sowie die Untätigkeit gegenüber der Spekulation mit Bauland. Vereinbarungen aus der früheren Legislatur seien nach den Wahlen 2023 ignoriert worden. Abschließend appellieren sie an das Königspaar, sich für eine gerechte und menschenwürdige Rekonstruktion des Aridanetals einzusetzen. (FOTO: I love the world)

Hubschrauberrettung eines Wanderpärchens

Am Mittwoch sind zwei Wanderer per Hubschrauber aus dem Gebiet Marcos y Cordero im Gemeindegebiet San Andrés y Sauces gerettet worden. Ein 66-jähriger Mann war am Dienstagnachmittag rund 20 Meter eine steile Böschung hinabgestürzt und hatte dabei mehrere Verletzungen sowie Unterkühlung erlitten. Da ein Abtransport bei Dunkelheit und dichter Vegetation nicht möglich war, mussten er und seine 60-jährige Begleiterin die Nacht im Gelände verbringen. Der Rettungseinsatz begann am Dienstag gegen 18:45 Uhr und wurde am Mittwochmorgen gegen 09:00 Uhr erfolgreich abgeschlossen. Neben Feuerwehrkräften waren auch Retter des Notfall- und Rettungsdienstes (GES), der Guardia Civil, des Roten Kreuzes sowie des Umwelt- und Zivilschutzes im Einsatz. Der Verletzte wurde schließlich per Hubschrauber in das Inselkrankenhaus geflogen. Die Frau blieb unverletzt. Die Behörden weisen erneut darauf hin, die Risiken anspruchsvoller Wanderwege nicht zu unterschätzen. Vor allem abgelegene Routen wie Marcos y Cordero können bei Nebel, dichter Vegetation und schwierigem Gelände lebensgefährlich werden. Wanderer sollten sich stets gut vorbereiten, über aktuelle Wetterbedingungen informieren und im Zweifelsfall auf riskante Touren verzichten.

La Palma erobert den Orient (Satire)

Während halb La Palma noch auf Wiederaufbauhilfen wartet und die letzten Schlaglöcher auf der LP-2 tiefer sind als das Budget für soziale Dienste, blickt das Cabildo der Insel mutig in die Ferne — nach Oriente Medio! Jawohl: Sodepal, jene sagenumwobene Inselgesellschaft, die hierzulande für das Organisieren von Bauernmärkten und das Verteilen von Plakatständern zuständig ist, soll nun eine glanzvolle Auslandsvertretung im Herzen Arabiens erhalten. Präsident Sergio Rodríguez bestätigte im Inselparlament mit ernster Miene, dass man bereits eine beratende Firma engagiert habe, um ehrgeizige Ziele und Investitionsstrategien zu formulieren. Schließlich könne man die Überproduktion an Bananen und Asche — zwei der drei Säulen der palmerischen Exportwirtschaft neben schlechten Ausreden — nicht länger ignorieren. Denn während Dubai Luxushotels baut und Katar WM-Stadien wieder abreißt, wartet der Nahe Osten nur darauf, endlich palmerische Vulkanasche als Dünger und Bananen zweiter Wahl zu bekommen. Visionäre Experten des Cabildo schätzen bereits potenzielle Einnahmen von über 80 Millionen Euro — was vermutlich exakt der Summe entspricht, die man seit Jahren für den Wiederaufbau der Vulkanzone nicht auftreiben konnte. Neben dieser diplomatischen Offensive in Richtung Morgenland plant man übrigens auch, irgendwo auf der Halbinsel eine Präsenz zu schaffen. Wo genau, ist noch unklar — aber vielleicht in Murcia, weil dort ohnehin schon niemand weiß, wo La Palma liegt. Bleibt nur zu hoffen, dass die neue Sodepal-Zweigstelle zwischen Dattelmärkten und Kamelrennen nicht vergisst, gelegentlich mal ein paar Bananenkisten abzusetzen. Oder wenigstens eine Grußkarte.

Ganzjahres-Rettungsdienst für Puerto Naos

Die Stadt Los Llanos de Aridane hat den Rettungsschwimmerdienst an der Playa de Puerto Naos auf das ganze Jahr ausgeweitet. Der neue Vertrag läuft über zwei Jahre, mit Option auf Verlängerung, und kostet 160.000 Euro. Täglich von 12 bis 19 Uhr sorgen ein Rettungsschwimmer und ein Koordinator für Sicherheit am Strand. Laut Stadtverwaltung soll so die Aufenthaltsqualität verbessert und Puerto Naos als Tourismusstandort gestärkt werden. Die Maßnahme gilt unabhängig von Saison und Besucherzahlen.