Die Bürgervereinigung Tierra Bonita wird gerichtliche Schritte gegen die endgültige Entscheidung der kanarischen Regierung einleiten, ihr die Tonaufnahmen der Sitzungen des Notfallplans für Vulkanausbrüche (PEVOLCA) vor dem Ausbruch des Vulkans Tajogaite 2021 zu verweigern. Die Organisation spricht von einem „Insult und einer Missachtung“ der Betroffenen und wirft der Regierung eine „beschämende Intransparenz“ vor. Nach zahlreichen Anträgen und Beschwerden erklärte die kanarische Generaldirektion für Notfälle die Anfrage für erledigt und stützt sich dabei auf ein juristisches Gutachten, das bereits vor einem Jahr angekündigt, aber erst kürzlich übermittelt wurde. Auffällig sei, dass kurz vor dieser Entscheidung das gleiche Amt der Vereinigung noch mitgeteilt hatte, dass dieser Bericht intern abgelehnt worden sei. Tierra Bonita sieht im neuen Gutachten denselben rechtlichen Schutzmechanismus wie bereits in der vorherigen Legislaturperiode, um zu verhindern, dass die Entscheidungsprozesse rund um die umstrittene Nicht-Evakuierung der betroffenen Bevölkerung vor der Eruption offengelegt werden. Experten der involvierten Institute IGN, INVOLCAN, IGME und IEO hatten später öffentlich erklärt, sie hätten vor dem Ausbruch vor dessen Unmittelbarkeit gewarnt — Aussagen, die einige erst nach Einleitung einer Strafanzeige durch Tierra Bonita relativierten. Die Vereinigung kritisiert zudem, dass die Wissenschaftler des PEVOLCA durch eine Geheimhaltungsklausel geschützt und das Gremium offiziell als „beratend“ eingestuft werde, obwohl es faktisch entscheidenden Einfluss habe. Laut PEVOLCA-Regelwerk hätte bei einer bestätigten drohenden Eruption umgehend Evakuierung angeordnet werden müssen — was aber unterlassen wurde. Besonders empörend sei, dass weder die Bevölkerung über die vom IGN markierten Gefahrenzonen informiert wurde noch Evakuierungen rechtzeitig erfolgten. Laut Tierra Bonita habe allein Glück verhindert, dass Menschen beim Ausbruch zu Schaden kamen. Zudem werde im neuen Gutachten suggeriert, dass auch Abgeordnete keinen Zugang zu den Aufnahmen hätten, was dem widerspreche, was ein Regierungsmitglied im Juni 2024 gegenüber einer Oppositionspolitikerin eingeräumt habe. Tierra Bonita wird in den kommenden Wochen Klage beim Verwaltungsgericht einreichen.
Am heutigen Samstag, den 21. Juni, startet das Festival LOS40 Capital Pop die Fiestas Lustrales de La Bajada de la Virgen in Santa Cruz de La Palma. Im Mittelpunkt stehen urbane und lateinamerikanische Klänge mit dem Afrobeat-Star Kapo, dem argentinischen Rapper Trueno, De La Rose und Reggaeton-Sänger Dalex. Moderiert wird der Abend von LOS40-DJ Jesús Taltavull. Auch lokale Talente wie die kanarischen Künstler Kebehi, Jesse Chacón, Uve Orgaz und DJ La Mirris sind dabei. Das Programm beginnt um 19:00 Uhr, die ersten Acts treten ab 19:30 Uhr auf. Die Hauptshows starten mit Dalex um 21:10 Uhr, gefolgt von Kapo (22:05 Uhr), De La Rose (23:30 Uhr) und Trueno als Abschluss-Act um 01:05 Uhr. DJ-Sets von La Mirris und Jesús Taltavull sorgen zwischendurch für Stimmung. Tickets gibt es auf TomaTicket.es sowie an mehreren Vorverkaufsstellen.
In Las Manchas sorgt die willkürliche Umbenennung des über 300 Jahre alten Ortsteils San Nicolás für heftige Proteste. Die Baufirma der Straßenarbeiten an der LP-2 hatte ohne historische Grundlage und offenbar lediglich auf Basis des Google-Maps-Eintrags den Namen von den neuen Verkehrsschildern entfernt. San Nicolás existiert nachweislich seit 1696, als Nicolás Massieu Van Dalle dort eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Nikolaus von Bari stiftete. Offizielle Karten belegen den Namen mindestens seit 1849. Die Entscheidung empört besonders die älteren Bewohner, die sich übergangen und in ihrer Heimatverbundenheit verletzt fühlen. Trotz eindeutiger Beweise und historischen Fotos reagierten die zuständigen Behörden lange nicht. Nach monatelangem Einsatz von Anwohnern und der Nachbarschaftsvereinigung Las Manchas hat nun endlich die kanarische Regierung den legitimen Namen anerkannt. Die Bewohner fordern, die historischen Schilder mit dem Namen San Nicolás wieder aufzustellen und mahnen Respekt für Geschichte und kulturelle Identität an. Im September sollen die traditionellen Feste wieder gefeiert werden – und dies, bittschön, unter dem richtigen Namen.
La Palma ist offiziell Spaniens günstigste Wohngegend — zumindest, wenn man nach dem Bodenwert pro Kopf geht. Das kleine Städtchen Villa de Mazo führt dabei die kanarische Hitliste an: Mit gerade einmal 3.885 Euro Katasterwert pro Einwohner liegt es meilenweit hinter dem Spitzenreiter Noja (Kantabrien), wo satte 172.312 Euro pro Nase im Grundbuch stehen. Das hat der spanische Wirtschaftsratsverband in seinen aktuellen „Fichas socioeconómicas“ ermittelt, einem Statistik-Tool, das von Immobilienpreisen bis Kneipendichte alles vergleicht. Während die Orte mit den höchsten Bodenwerten fast alle im Norden der Halbinsel liegen, bleibt La Palma ganz entspannt am unteren Ende der Tabelle. Viel günstiger und schöner wohnen geht in Spanien also kaum. Apropos Zahlenliebe: Den höchsten Bar- und Café-Anteil pro Einwohner hat Naut de Arán (Lleida), und die meisten Läden pro Kopf gibt’s in Venturada (Madrid). Aber keine Sorge: In Villa de Mazo gibt’s auch ein paar Kneipen — und dafür muss man garantiert keine Hypothek aufnehmen. Fazit: Auf La Palma gibt’s nicht nur Vulkane, Bananen und spektakuläre Sonnenuntergänge, sondern auch den billigsten Boden Spaniens. Und mal ehrlich — was will man mehr?