28. Juni 2025

Kurzmeldungen zum Wochenende

Bild zu den Kurzmeldungen vom Samstag, 28. Juni 2025
Start der »Bajada de la Virgen 2025«

Mit dem Festival Folclórico Regional startet am Samstag, den 28. Juni, das größte Inselfest La Palmas. Ab 19:00 Uhr treten kanarische Folkloregruppen im Hauptfestgelände der Bajada auf und bringen traditionelle Musik und Tänze auf die Bühne. Am Sonntag, 29. Juni, folgt einer der bedeutendsten Tage im Kalender der Fiestas Lustrales: Bereits um 6:00 Uhr morgens erklingt die traditionelle Diana Floreada durch die Straßen von Santa Cruz. Um 11:00 Uhr findet in der Kirche El Salvador die feierliche Messe und die Segnung der Marienfahne statt, die anschließend in einer Prozession zum Castillo de la Virgen getragen und um 13:00 Uhr gehisst wird. Am Nachmittag wird es dann besonders feierlich und farbenfroh: Nach der Misa de Romeros um 16:00 Uhr in der Wallfahrtskirche Nuestra Señora de las Nieves startet um 17:00 Uhr die große Romería und Bajada del Trono. Tausende Pilger und Festbesucher begleiten dabei das Thronkreuz auf dem Weg in die Stadt. Den Abschluss bildet ab 22:00 Uhr die Gran Noche de Orquestas mit Live-Musik und Tanz an der Avenida Marítima. Ein intensives, traditionsreiches Wochenende und Auftakt zu einem über Wochen andauernden Insel-Großereignis für alle Generationen.

40 Jahre Sternentor über La Palma

An diesem Sonntag, 29. Juni 2025, jährt sich die feierliche Eröffnung des Observatorio del Roque de Los Muchachos (ORM) zum 40. Mal. Seit vier Jahrzehnten gehört La Palma damit zur Weltspitze der Sternenforschung. Hoch oben auf dem Roque de Los Muchachos wurde 1985 — in einem ebenfalls lustralen Jahr — das Observatorium in Anwesenheit von Monarchen und Staatsoberhäuptern aus sieben Ländern eröffnet. Eine historische Stunde für die Insel und die internationale Astrophysik. Dank des klaren und dunklen Himmels über La Palma zählt das ORM zu den besten Standorten weltweit. Es beherbergt heute über 20 Teleskope für unterschiedlichste Forschungszwecke: von Robotik über Sonnenbeobachtung bis zu Hochenergie-Astrophysik. Hier wurden Meilensteine der modernen Astronomie erreicht — etwa die Entdeckung der entferntesten bekannten Galaxie, der Nachweis von Schwarzen Löchern und die Bestätigung der beschleunigten Ausdehnung des Universums. Das Observatorium bleibt Hoffnungsträger für künftige Großprojekte, wie das Thirty Meter Telescope (TMT) und die nächste Generation von Cherenkov-Teleskopen zur Erforschung hochenergetischer Gammastrahlung. Ein Sternentor, das La Palma seit 40 Jahren mit dem Kosmos verbindet.

Los Llanos plant Zukunftsprojekt für grünen Korridor

Die Stadt Los Llanos de Aridane plant einen großen grünen Korridor im Barranco de Tenisca und bewirbt sich dafür um 2,8 Millionen Euro aus EU-Fördermitteln. Ziel ist es, den derzeit ungenutzten Bachlauf in einen ökologischen, kulturellen und sozialen Begegnungsraum zu verwandeln. Bürgermeister Javier Llamas betont, das Vorhaben sei Teil der Strategie, Los Llanos nachhaltiger und besser vernetzt zu gestalten. Die Finanzierung über europäische Fonds sei dabei unverzichtbar. Laut Umweltstadtrat verfolgt das Projekt zwei Hauptziele: einen barrierefreien, begrünten Erholungsraum mit Schattenplätzen und Wegen zu schaffen und gleichzeitig die Stadtteile rund um den Barranco besser mit dem Zentrum zu verbinden. Geplant sind unter anderem Holzstege, Rad- und Fußwege, Rastplätze, Wasserstellen sowie die Renaturierung des Ökosystems mit einheimischer Vegetation. Ein Schwerpunkt ist der Bereich an der Einfahrt des Ortes über die Calle Sansofé, wo auf rund 9.000 m² ein attraktiver Aufenthalts- und Verbindungsraum entstehen soll. Ein ambitioniertes und lobenswertes Vorhaben — doch auch eines von vielen, das in den letzten Jahren aus den Sitzungssälen der Rathäuser klang. Bleibt zu hoffen, dass dieser grüne Korridor nicht nur auf dem Papier Gestalt annimmt.

Verkehrschaos nach palmerischer Art

Willkommen im Nordwesten von La Palma, wo Verkehrsplanung offenbar ein Glücksspiel ist und jede Autofahrt zum Abenteuerurlaub wird. Seitdem die Bauarbeiten an der LP-1 vor mittlerweile drei Jahren mit einem Zeitplan für Straßensperrungen gestartet sind, herrscht dort auf der Insel Verkehrschaos vom Feinsten. Kilometerlange Staus, spontane Zeitverschiebungen der Öffnungszeiten und halsbrecherische Umleitungen lassen den Alltag der Bewohner seitdem zur Geduldsprobe werden. Aktuell prangern Anwohner aus dem Nordwesten die Missachtung der Durchfahrtszeiten an, sowie fehlende sichere Alternativen und massive Auswirkungen auf den Alltag zwischen Garafía und Puntagorda — alles direkte Folgen der Bauarbeiten an der LP-1. Die Regel: Es gibt keine. Obwohl angeblich zwischen 7:00 und 16:00 Uhr alles dicht ist – mit ein paar symbolischen Minuten der Gnade – hält sich niemand so recht daran. Statt klarer Ansagen gibt’s Stau- und Nervenstau deluxe. Wer morgens pünktlich zur Arbeit oder zum Arzt will, braucht entweder hellseherische Fähigkeiten oder einen Hubschrauber. Die offizielle „Umleitung“ über die LP-111? Eine einspurige Rallyestrecke, auf der sich jeder Begegnungsverkehr in gewagte Rückwärtsmanöver verwandelt. Wer’s überlebt, bekommt immerhin ein Gratis-Abo fürs Adrenalinzentrum. Und währenddessen: Ältere Menschen, Familien mit Kindern und Berufstätige bleiben hängen. Arzttermine? Erledigungen? Notfälle? Pustekuchen. Ersatzverkehr? Fehlanzeige. Hauptsache, die Bauarbeiten kommen… irgendwann… bis November 2025… vielleicht… voran. Fazit der Bewohner: Ja, wir wissen, dass die Straße gemacht werden muss. Aber doch bitte mit Hirn. Nachts, am Wochenende, oder überhaupt mal mit jemandem, der weiß, was „Planung“ bedeutet. Momentan sieht’s eher nach „Improvisation unter Ausschluss der Betroffenen“ aus. Die Stimmung? Eine Mischung aus Galgenhumor, Wut und dem festen Plan, dem Cabildo demnächst ein paar freundliche Briefe zu schreiben — oder eine Protest-Polonaise im Stau.