... nun ist es also soweit: Die letzte Ausgabe steht an, im Grunde wie jedes Jahr um diese Zeit, doch dieses Mal wird es keine normale Sommerpause sein, sondern ein Abschied – denn in Papierform wird es »den Correo« bis auf Weiteres nicht mehr geben. Die Gründe dafür haben wir in den letzten Ausgaben mehrmals beschrieben. Bei aller Wehmut blicken wir auf viele Jahre zurück – genau 30 waren es –, in denen wir unzähligen Menschen mit unserem Anzeigenblatt hilfreich sein konnten. Darauf sind wir stolz. Aber Blick nach vorne! Wir bleiben Ihnen ja weiterhin als Werbe- und Informationsmedium erhalten. Die neuen Projekte nehmen auch schon Gestalt an und wir hoffen, noch vor Herbstbeginn als neue Plattform im Internet für Sie zur Verfügung zu stehen. Darüber werden wir Sie auf unserer Webseite informieren. Gerne können Sie uns auch auf Facebook und Instagram folgen, auch dort stellen wir hin und wieder etwas ein. Alle Kontaktdaten bleiben ebenfalls unverändert, auch wenn im August Telefon und Mailbox Urlaub machen. Wenn Sie unsere letzte Ausgabe am 25. Juli 2024 noch einmal nutzen möchten, verpassen Sie den Annahmeschluss am Donnerstag, den 18.7., nicht! Ihr Jens Grabowski
Das als La Canela bekannte Viertel beherbergt Straßen, deren Namen symbolträchtig sind. Wie es ist, an jeder Ecke eine Vielzahl an Geschichten zu entdecken, die dieses Viertel, diese Stadt und auch die Insel zu dem gemacht haben, was sie sind, erkennt man auf charmante und traditionelle Art und lässt einen lächelnd durch die Vergangenheit des Stadtteils San Sebastián schlendern. Als einer der exklusivsten Bereiche unserer historischen Hafenhauptstadt strahlt die Calle San Sebastián – dank ihrer Lage in der steilen Orographie der Stadt – das Bild eines Amphitheaters aus und bildet zugleich eine der wichtigsten Verkehrsadern, die La Palma zu allen Zeiten durchlief: der sogenannte Camino Real de la Banda, der unsere Hafenhauptstadt und ihren Hafen von einem Ende zum anderen mit dem Zuckergeschäft der Haciendas von Argual und Tazacorte verband. Seinen Namen verdankt das Viertel der Errichtung einer Einsiedelei im 16. Jahrhundert, die dem römischen Märtyrerheiligen Sankt Sebastián gewidmet ist, der als Beschützer vor der Pest gilt. Aber auch Straßennamen wie Calle Montecristo verweisen auf Weltbewegendes. Kommt man in die Straße Francisco Abreu García, ereilt einem der Hauch des Obstgartens des Dominikanerklosters Santa Catalina de Siena und erinnert namentlich an einen Arzt und Abgeordneten der Stadt, der als Freund der Armen in die Geschichte einging. Weiter durch die Zeit und die Calle San Miguel wandernd, deren Name auf das angrenzende Kloster San Miguel de las Victorias verweist und der als Erzengel für den Schutzpatron der Insel steht, kommt man zeitversetzt in die Straße Cajita Blanca, deren Name auf den noch erhaltenen Verteilerkasten verweist, aus dem das Wasser für die öffentliche Versorgung über ein Netz von Leitungen, kleinen Kästen und Brunnen in den südlichen Teil der Stadt verteilt wurde. Das Adjektiv „blanca“ beschreibt dabei die besondere Farbe des Kalks, mit dem seine Außenfläche bedeckt war. Zu Ehren von Dr. José Javier Guadalupe Hernández, einem der bedeutendsten Wissenschaftler, die La Palma in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat, wurde hier eine Straße umbenannt und beim Erreichen eines kleinen Platzes, dem Rincón de Pepita Sosa schließlich, wird man direkt zu einer der einflussreichsten Frauen der Historie geleitet, die als sogenannte ‚Nachbarschaftsprofessorin‘ eng mit der Entwicklung des Bildungswesens der Stadt verbunden ist, da sie in ihrem Haus eine bescheidene, aber fruchtbare Privatschule eröffnete. Der Bummel durch die Zeit findet in der Eremitage La Ermita de San Sebastián aus dem 16. Jahrhundert ein adäquates Ende, indem sie uns ein Beispiel der architektonischen Typologie der Insel zeigt, die darin besteht, dass der Glockenturm, der Balkon und der Haupteingang in der gleichen Achse der Fassade liegen. Man sieht sich!