09. August 2025

Kurzmeldungen zum Wochenende

Bild zu den Kurzmeldungen vom Samstag, 09. August 2025
La Palma bleibt Schlusslicht bei den Erneuerbaren

Während der Rest der Kanaren langsam den Weg aus der Erdöl-Abhängigkeit findet und erneuerbare Energien ausbaut, bleibt La Palma konsequent Letzte. Ganze 8,8 % der auf der Insel erzeugten Energie stammen 2024 aus erneuerbaren Quellen – ein sagenhafter Zuwachs von 1,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Das nennt man hier offenbar Fortschritt. Windkraft macht dabei stolze 7 % aus, die Solaranlage auf dem Schuldach dürfte den Rest beisteuern. Wasserkraft, Biogas oder gar hydrowasauchimmer? Fehlanzeige. Dafür glänzt La Palma weiterhin mit großspurigen Ankündigungen und ehrgeizigen Plänen. Zum Vergleich: Auf El Hierro, der kleinen Nachbarinsel mit großer Wirkung, deckt die Kombination aus Wasser und Wind inzwischen 43,7 % des Energiebedarfs. Dort leben zwar deutlich weniger Menschen, aber die scheinen weniger zu reden und mehr zu tun. Aber gut, Rom wurde auch nicht an einem Tag elektrifiziert.

Santa Cruz spielt wieder schwarz-weiß

Während sich La Palma mit 8,8 % Ökostrom gerade für den Klimanobelpreis empfiehlt, läuft es kulturell eindeutig besser: Bereits zum dritten Mal in Folge lädt die Stadt Santa Cruz im August zum Klavierfestival »En blanco y negro: la tecla de la capital« – und das, wie immer, ganz ohne Eintritt. An jedem Donnerstag im August wird ein anderer Winkel der Stadt zum musikalischen Mittelpunkt, mal mit Poesie, mal mit Barock, mal mit Farbe und zum Schluss mit Stummfilmklassiker. Vier Abende, vier Themen, vier pianistische Welten – von nostalgisch bis avantgardistisch, aber garantiert klimaneutral. Den Auftakt machte am 7. August die Sängerin und Pianistin Sheila Blanco in Mirca. Am 14. August in der Plaza Vandale gibt es dann Barock trifft Banane: David Duque (Timple) und Ernesto Alemán (Piano) präsentieren Pulso y martillo – eine Fusion aus Bach und kanarischem Folklore-Flair. Wer dabei ruhig sitzen bleibt, hat die Rhythmusstörung schon mitgebracht. Am 21. August folgt „La tecla del color“ auf der Plaza del Tanquito. Die Musikerin Belén Álvarez (alias Lajalada) und die Live-Zeichnerin Ángela Glezal erschaffen gemeinsam ein „Paisaje sonoro“ – eine synästhetische Begegnung zwischen Ton und Bild, zwischen Gegenwart und Identität. Das Finale am 28. August wird dann cineastisch: „La tecla del cine“ bringt Stummfilm und Livemusik zusammen. Gezeigt wird Der moderne Sherlock Holmes mit Buster Keaton – begleitet vom palmerischen Pianisten Fernando Felipe Martel. Nostalgie trifft Tastenvirtuosität – und wer bei Keatons Slapstick nicht lacht, ist vermutlich Kulturdezernent. Alle Konzerte starten um 21:00 Uhr, das Filmkonzert beginnt um 21:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Wieder Direktflüge nach Basel im Winter

La Palma wird im kommenden Winter wieder durch Direktflüge mit der Schweizer Stadt Basel verbunden. Wie die Tourismusamt der Insel mitteilt, sei dies das Ergebnis intensiver Gespräche mit der Fluggesellschaft EasyJet. Geplant sind 27 Verbindungen zwischen dem 11. November 2025 und dem 28. März 2026 – mit über 5.000 Sitzplätzen. Die neue Verbindung ergänzt bereits angekündigte internationale Winterrouten, darunter ein Direktflug nach München vom 26. Oktober 2025 bis zum 22. März 2026 mit über 4.000 Plätzen. Für das Jahr 2026 sind zudem neue Verbindungen in den britischen Markt geplant: Die Strecke nach Manchester startet am 3. April 2026 mit zwei wöchentlichen Flügen (montags und freitags). Die neue Route nach London-Stansted wird ab dem 26. Oktober 2026 ebenfalls zweimal pro Woche angeboten.

Verbindung Las Nieves – El Electrón wieder begehbar

Pünktlich zur Hitzewelle hat Santa Cruz de La Palma gute Nachrichten für alle Wanderfreunde – und davon gibt es auf La Palma bekanntlich mehr als genug: Der beliebte Wanderweg zwischen Las Nieves und der historischen Wasserkraftanlage El Electrón wurde frisch instand gesetzt und ist ab sofort wieder begehbar. Gerade jetzt zieht es Gäste wie Einheimische in die schattigen Wälder des Nordostens. Der neu eröffnete Abschnitt bietet nicht nur angenehme Temperaturen, sondern auch landschaftlich reizvolle Etappen zwischen Natur, Geschichte und Technik. Der Weg ist Teil des offiziellen kanarischen Wanderwegenetzes, war aber in den letzten Jahren fast verschwunden – dank wildem Bewuchs und Erosion. Nun ist er nicht nur sichtbar, sondern auch wieder sicher. Ziel der Strecke ist die Wasserkraftzentrale El Electrón, ein stillgelegtes Kleinod der Industriekultur, das bereits 1893 ans Netz ging und Santa Cruz über Jahrzehnte mit Strom versorgte. Wer es bis dorthin schafft, hat nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch garantiert ein paar Grad weniger erlebt.