Ein für diese Jahreszeit sehr untypischer Wellengang hat den Strand des Hafens von Tazacorte überflutet – nur wenige Wochen, nachdem 160.000 Euro in Verbesserungen investiert worden waren. Bürgermeister David Ruiz zeigt sich überrascht und frustriert und fordert erneut den Bau eines Wellenbrechers: „Ohne Damm keine Playa.“ So weit die offizielle Version. Inoffiziell wissen die Bagañetes allerdings schon seit Jahrzehnten, dass hier regelmäßig das Meer gewinnt – während Politiker endlos Pläne schmieden. Geld war übrigens durchaus da: für den mehrfach ausgebauten, aber weitgehend nutzlosen Hafen reichte es locker für Hunderte von Millionen. Für den Schutz des Strandes dagegen blieb es beim Reden. Wie schnell in Tazacorte Worte in konkrete Taten umgesetzt werden, sieht man bestens am „Schwimmbecken-Projekt“ an der Flanierpromenade: ein gigantisches Loch, das seit fast 30 Jahren brachliegt und längst als Denkmal der politischen Langsamkeit dient. Ruiz betont, man habe „zu lange gewartet“ – was man so unterschreiben kann. Nur dass das Warten wohl auch diesmal weitergehen wird. (Foto: LUIS MIGUEL MARTÍN LORENZO )
In den Amtsstuben La Palmas glaubt man offenbar, dass Einwohner und Inselgäste keinerlei gesunden Menschenverstand besitzen und man sie vor jedweger Gefahr "schützen" muss. Die Folge: Die Insel wird systematisch mit Warnschildern und Absperrungen gepflastert. Neuestes Meisterwerk der Vorsichts-Bürokratie: Sperrpfosten und Warnhinweise an der Badestelle La Lajita in El Remo. Rechtzeitig nach der Hauptbadeaison. Alte Pfosten wurden durch klappbare Barrieren ersetzt, damit Notfallfahrzeuge wie Ambulanz und Abschleppwagen jederzeit die 20 Meter bis zum Wasser durchkommen, wenn sich mal ein Badeunfall ereignen sollte - was im Grunde seit Langem nicht der Fall war. Egal. Der Sicherheitsbeauftragte der Gemeinde betont trotzdem, dass man mit diesen Maßnahmen „Bewusstsein schaffen und die Sicherheit stärken“ wolle. Was vielleicht gar nicht so aus der Luft gegriffen ist. Denn am Strand von Echentive in Fuencaliente kam es zu einem beinahe tragischen Vorfall: Ein Mann ist in dieser Woche fast in einem der Naturwasserbecken bei einem Wasserstand von einem Meter ertrunken. Ob dies an den (noch) fehlenden Warnhinweisschildern lag?
Laut einem Bericht des Immobilienportals Idealista stammt rund ein Fünftel aller Menschen, die auf den Kanaren eine Mietwohnung suchen, aus dem Ausland. Damit zählt das Archipel zu den Regionen Spaniens mit der höchsten internationalen Nachfrage. Im Detail liegt der Anteil in der Provinz Santa Cruz de Tenerife bei 21,9 Prozent, in der Provinz Las Palmas bei 19,2 Prozent. Damit belegen die beiden kanarischen Provinzen den vierten und fünften Platz im landesweiten Vergleich. Angeführt wird die Rangliste von den Balearen, wo fast 30 Prozent aller Wohnungssuchenden aus dem Ausland kommen. Auf Platz zwei folgt Alicante (27,4 %), dicht gefolgt von Málaga (25,7 %). Auf den Kanaren selbst sind es vor allem Deutsche, die nach Mietwohnungen Ausschau halten, gefolgt von Italienern und Briten. Für viele von ihnen sind die Inseln mit ihrem milden Klima und der guten Anbindung nach Europa ein attraktiver Ort zum Leben – sei es für längere Zeit, den Ruhestand oder eine „Probephase“ vor dem Kauf einer Immobilie.
Auf den Kanaren gibt es eine Besonderheit, die man als Außenstehender erst einmal kennen muss, auch wenn wir von CORREO DEL VALLE es seit vielen Jahren veröffentlicht haben: Jede Gemeinde darf zusätzlich zu den landesweit gültigen Feiertagen zwei ganz eigene Festtage bestimmen – gültig nur innerhalb ihrer Grenzen. Für Neulinge oft überraschend, wenn plötzlich die Läden geschlossen sind und niemand arbeitet, außer vielleicht der Bäcker. Die kanarische Regierung hat nun im August (!) bereits die Liste für 2026 veröffentlicht – eine kleine Sensation, da man das sonst oft erst kurz vor Jahresende erfährt. Chapeau! Die lokalen Feiertage 2026 auf La Palma im Überblick: Barlovento: 7. Oktober (Nuestra Señora del Rosario); Breña Alta: 29. Juni (San Pedro Apóstol); Breña Baja: 19. März (San José) und 7. Oktober (Nuestra Señora del Rosario); El Paso: 4. September (Freitag vor der Virgen del Pino); Fuencaliente: 19. Februar (Tag der Gemeinde); Garafía: 12. Juni (San Antonio del Monte) und 21. August (Nuestra Señora de La Luz); Los Llanos de Aridane: 2. Juli (Nuestra Señora de Los Remedios); Puntagorda: 15. Januar (San Mauro Abad); Puntallana: 24. Juni (San Juan Bautista); San Andrés y Sauces: 27. April (Nuestra Señora de Montserrat) und 30. November (San Andrés); Santa Cruz de La Palma: 16. Juli (Nuestra Señora del Carmen); Tazacorte: 16. Juli (Nuestra Señora del Carmen) und 28. September (San Miguel Arcángel); Tijarafe: 2. Februar (Darstellung des Herrn im Tempel) und 8. September (Virgen de Candelaria); Villa de Mazo: 3. Februar (San Blas) und 4. Juni (Corpus Christi). In 8 der 14 Verwaltungsbezirken wurde zudem der Karnevalsdienstag als Ortsfeiertag gewählt. Damit hat jede Gemeinde ihre ganz eigene Mischung aus Heiligen, Jungfrauen und Traditionen offiziell im Kalender. Zudem darf jede der Kanaren ihren eigenen Inselfeiertag bestimmen, auf »San Miguel de La Palma« wechselten sich in den letzten Jahren der 5. August (Tag der Schutzheiligen Virgen de las Nieves) und der 28. September (Tag des Schutzpatrons und Namensgebers) ab. Im kommenden Jahr wird es wohl wieder die Jungfrau sein. Und – last but not least – darf sich auch die Autonome Region noch einen eigenen "festivo" aussuchen: hier wird traditionsgemäß stets am 30. Mai der Día de Canarias gefeiert.