Das Oberste Gericht der Kanaren hat die Klage der Bürgerinitiative Tierra Bonita zugelassen, die Einsicht in Protokolle und Tonaufzeichnungen der Pevolca-Sitzungen vor dem Ausbruch des Tajogaite-Vulkans verlangt. Zum ersten Mal wird damit der juristische Weg geöffnet, um diese lange verweigerten Unterlagen einzufordern. Die Initiative will klären, warum trotz bekannter Anzeichen keine Warnung für die Bevölkerung des Aridanetals ausgegeben, das Warnniveau nicht auf Orange erhöht und keine Evakuierungen eingeleitet wurden. Besonders die Dörfer, die als Erste von der Lava überrollt wurden, seien nie zu Informationssitzungen eingeladen worden – mit der Folge, dass viele Menschen keine Chance hatten, Tiere, Hausrat oder persönliche Gegenstände rechtzeitig zu retten. Mehrere Verbände der Betroffenen unterstützen die Klage. Sie werfen den aufeinanderfolgenden Regierungen vor, die Protokolle aus Angst vor politischer Verantwortung unter Verschluss zu halten. Die seit vier Jahren anhaltende Geheimhaltung habe das Vertrauen in das Krisenmanagement erheblich beschädigt. Das Gericht gab der Regierung nun 20 Tage Zeit, die angeforderten Unterlagen vorzulegen. Für Tierra Bonita ist dies eine ermutigende Nachricht kurz nach dem vierten Jahrestag der Eruption – und ein wichtiger Schritt, um endlich Verantwortung für mögliche Versäumnisse einzufordern. „Die Wahrheit darf nicht länger unter Verschluss bleiben“, betont die Initiative.
Seit dem Ende der Eruption des Tajogaite hat die Gemeinde Tazacorte die Vergabe von Genehmigungen für den Wiederaufbau betroffener landwirtschaftlicher Flächen aktiv vorangetrieben. Bisher wurden 123 landwirtschaftliche Lizenzen, 14 für Wohngebäude und 19 für Wege erteilt. Die Gemeindeverwaltung betont, dass die Bearbeitung weiterer Anträge für den Wiederaufbau von Häusern und Plantagen zügig fortgesetzt wird. Die Öffnung von Zufahrtswegen erleichtert den Zugang zu den wiederhergestellten Anbauflächen und unterstützt deren Produktivität. Dank dieser Maßnahmen können viele landwirtschaftliche Betriebe ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, was entscheidend für die wirtschaftliche und soziale Stabilität der Gemeinde sei.
Unser ehemaliger Inselpräsident und derzeitiger Energieminister der Kanarischen Regierung, Mariano Zapata, traf sich mit dem Staatssekretär für Energie, um die Stromplanung für La Palma bis 2030 abzustimmen. Ein zentrales Ergebnis ist die Aufnahme einer neuen Umspannstation in El Paso in die aktuelle Planung. Die Maßnahme soll die Versorgungssicherheit stärken, das Inselstromnetz robuster machen und die industrielle Wiederaufbauzone des Valle de Aridane mit Strom versorgen. Die Station soll die bestehende Leitung von Los Guinchos ins Aridanetal entlasten und eine zweite Route schaffen. Es handelt sich bei dieser Station nicht etwa um ein neues Dieselkraftwerk, sondern sie ist quasi ein Verteilzentrum des Stroms. Während der Vulkaneruption hatten sich die Nachteile einer einzigen Leitung deutlich gezeigt. Die Koordination mit der Endesa ist bereits weit fortgeschritten; ein Teil des aktuellen Verteilzentrums wird für neue Infrastrukturen genutzt, in erster Linie wohl für industrielle Anlagen im Industriegebiet Callejón de la Gata. Zapata wies darauf hin, dass die Umspannstation seit über zehn Jahren gefordert wird und nun „dank“ des Vulkans endlich Realität wird. Sie soll den strukturellen Aufbau des Aridanetals unterstützen und langfristig die Entwicklung von Industrie und touristischen Angeboten erleichtern. Außerdem sei die Station ein wichtiger Schritt für die zukünftige Integration erneuerbarer Energien und die Sicherung der Stromversorgung, die bisher nur über eine einzige Leitung erfolgt.
Man könnte meinen, eine einfache Tatsache würde nicht viel Platz brauchen: Los Llanos de Aridane plant die Schaffung von zwei zusätzlichen Stellen in der örtlichen Polizei. Doch die Pressestelle der Gemeinde verwandelt diese Mini-Nachricht in eine epische Meldung voller Statements und Zukunftsvisionen. Der Stadtrat hat die öffentliche Stellenanzeige für 2025 genehmigt, die – Trommelwirbel – zwei neue Stellen für die Policía Local vorsieht, die über ein offenes Auswahlverfahren besetzt werden sollen. Bürgermeister Javier Llamas erklärt ausführlich, dass diese Entscheidung das Engagement der Stadt für die Sicherheit der Bürger unterstreicht und dafür sorgt, dass die Polizei „den Bedürfnissen der Gemeinde entspricht“. Neue Kräfte bedeuten „besseren Service in allen Stadtgebieten“. Die Personalverantwortliche Teresa Acosta fügt hinzu, dass alles nach sorgfältiger Verhandlung mit den Gewerkschaften geschehen sei und dies ein Schritt zur „Konsolidierung der Belegschaft“ darstelle. Außerdem werde so der Generationswechsel geplant und die Stabilität öffentlicher Dienstleistungen gesichert. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Personaldecke der Polizei in Los Llanos aber auch in Zukunft weit unter dem empfohlenen Niveau. Aktuell sind 27 „Municipales“ im Dienst, was 10 Stellen unter der von der kanarischen Regionalregierung empfohlenen Mindestanzahl von 37 Beamten liegt, basierend auf einer empfohlenen Quote von 1,8 Polizisten pro 1.000 Einwohner.