04. Oktober 2025

Kurzmeldungen zum Wochenende

Bild zu den Kurzmeldungen vom Samstag, 04. Oktober 2025
Wem gehört die Busstation in Puerto Naos?

Die architektonisch mehr oder weniger gelungene Busstation in Puerto Naos steht bereits seit Jahren blitzsauber und fertig am Ortseingang. Fertiggestellt schon vor der Vulkaneruption 2021, aber seitdem gesperrt. Der Grund? Ein palmerisches Klassiker-Drama: die Eigentumsfrage. Cabildo-Präsident Sergio Rodríguez erklärte beim letzten Plenum trocken, dass man „Probleme der Eigentümerschaft“ löse. Offenbar war das Gelände nie komplett im Besitz der Gemeinde Los Llanos de Aridane, die es dem Inselrat zur Nutzung überlassen hatte. Rodríguez kommentierte knapp: „Wie konnte man damals diese Bauaufträge vergeben, ohne Eigentum zu haben? Mehr kann ich dazu nicht sagen.“ Die Baukosten? Ursprünglich 1,32 Millionen Euro, später durch Änderungen auf 1,5 Millionen Euro hochgeschraubt. Und die Eröffnung? Noch immer ungewiss. Man darf gespannt sein, ob die Station jemals als solche in Betrieb geht – oder einfach nur als teures Denkmal für bürokratische (und architektonische) Meisterleistungen dient.

La Palma, Gomera und El Hierro weiter mit Tankrabatt

Die kanarische Finanzministerin hat die Anordnung erlassen, mit der die nicht-hauptstädtischen Inseln festgelegt werden, auf denen ab dem 1. Oktober die außerordentliche und befristete Kraftstoffvergünstigung gilt, wie eine Pressemitteilung informiert. Demnach wird bis zum 31. Dezember eine vorübergehende Ermäßigung von 20 Cent pro Liter auf La Gomera und von 25 Cent pro Liter auf El Hierro gewährt. Für La Palma bleibt die bereits vom Regierungsrat genehmigte Sondervergünstigung von 20 Cent pro Liter bestehen, da die Insel weiterhin in einer besonderen Phase des wirtschaftlichen Wiederaufbaus steckt. Die Höhe und der Geltungsbereich der Vergünstigungen werden vierteljährlich angepasst. Grundlage ist der Vergleich der durchschnittlichen Kraftstoffpreise der einzelnen Inseln mit denen von Gran Canaria und Teneriffa im gleichen Zeitraum. So soll die Vergünstigung die tatsächlichen Mehrkosten der kleineren Inseln ausgleichen. Im Referenzzeitraum Juli, August und erste Septemberhälfte lag der Durchschnittspreis für Benzin 95 (G95) und Dieselkraftstoff (GOA) auf Gran Canaria und Teneriffa bei 1,18 Euro pro Liter. Im Vergleich dazu betrugen die Durchschnittspreise auf La Gomera 1,36 Euro und auf El Hierro 1,42 Euro. In Lanzarote lag der Durchschnitt bei 1,14 Euro und auf Fuerteventura bei 1,16 Euro – also unter dem Durchschnitt von Gran Canaria und Teneriffa. Daher erhalten diese beiden Inseln im letzten Quartal des Jahres keine Kraftstoffvergünstigung.

So ist „der durchschnittliche Inselbesucher“

Zum Welttourismustag hat Promotur neue Zahlen veröffentlicht, die zeigen, wie sich der Tourismus auf La Palma seit 2019 verändert hat. Pandemie und Vulkan haben ihre Spuren hinterlassen, aber auch neue Entwicklungen angestoßen. So ist das klassische Reisepaket wieder im Trend: Nachdem es 2022 nur noch von gut einem Drittel der Gäste gebucht wurde, entscheiden sich inzwischen mehr als die Hälfte wieder dafür. Auch beim Geld sitzt der Gürtel lockerer – der Durchschnittstourist gibt pro Reise inzwischen 1.201 Euro aus, deutlich mehr als vor sechs Jahren. Gleichzeitig ist auch der tägliche Ausgabenwert ohne Flug gestiegen, was sich in Restaurants, Läden und Aktivitäten bemerkbar macht. Weniger erfreulich ist, dass die Aufenthaltsdauer gesunken ist: Statt wie früher elf Tage bleiben die Besucher heute nur noch neun. Die wichtigsten Märkte bleiben Deutschland und das spanische Festland, wobei letzteres in den letzten Jahren deutlich an Gewicht gewonnen hat. In Sachen Interessen stehen Naturerlebnisse wie Wandern und Sterneschauen im Vordergrund. La Palma lockt also weniger mit „Sonne und Strand“, sondern mit Landschaft, Ruhe und Authentizität. Bemerkenswert ist auch die Treue der Gäste: Fast zwei Drittel waren schon einmal auf der Insel. Gefragt sind besonders Los Llanos, die Caldera de Taburiente und der junge Vulkan Tajogaite, aber auch Orte wie Santa Cruz, der Roque de los Muchachos oder der Nebelwald von Los Tilos ziehen viele Besucher an. Kurz gesagt: La Palma wird intensiver erlebt – nur eben etwas kürzer. Und am Ende bleibt die kleine, aber feine Frage: Wie genau diese Zahlen eigentlich erhoben werden und wie man daraus so exakte Statistiken bastelt, dazu schweigt sich Promotur aber mal wieder aus.

Bananen erobern die Schulautomaten

In manchen Schulen von Valencia und Castellón geht ein ungewöhnlicher „Schock“ durch die Automatenwelt: Die palmerische Banane mischt sich unter das sonstige ultraprozessierte Schulfutter. Plátano de Canarias und der Automatenanbieter TARECA starten die Offensive für frische Früchte – ein mutiger Versuch, den Jugendlichen „gesunde Alternativen“ näherzubringen. Ab sofort warten 135 Automaten auf die ersten Bananen. Schüler dürfen nun zwischen Schokoriegeln, Energydrinks und einer echten Frucht wählen – eine Wahl, die so neu ist, dass manche wohl erst lernen müssen, wie man sie aus dem Automaten befreit. Die Verantwortlichen preisen das Projekt als „logistische Meisterleistung“ und „Pioniermodell“, das gesunde Ernährung salonfähig machen soll. Lehrer und Eltern zeigen sich begeistert: Endlich können die Kids nach dem Sportunterricht etwas Gesundes greifen, anstatt immer auf Zucker- und Salzbomben zurückzufallen. Ob sich die Bananen zwischen all den künstlichen Snacks wohlfühlen, bleibt abzuwarten. Aber Hauptsache, die Fotos für die Presse wirken gesund und fröhlich – wie immer bei Projekten, die wunderbar klingen und trotzdem nur ein paar Monate Bestand haben könnten.