Das Projekt für den Ausbau des Abschnitts der LP-1 zwischen Tijarafe und Las Tricias, derzeit in der öffentlichen Auslegung, sieht ein Bauvolumen von knapp 94,85 Millionen Euro und eine Bauzeit von 54 Monaten vor. Ziel der Maßnahmen ist die „Verbesserung dieses Straßenabschnitts“, um die Sicherheit und den Komfort der Verkehrsverbindungen zu erhöhen. Berücksichtigt werden dabei die „schwierige Topografie, Umweltwerte, bestehende Nutzungen im Gebiet und die Kosten“. Auf den rund 10,6 Kilometern zwischen Tijarafe, Puntagorda und Garafía sind unter anderem zwei Viadukte geplant – in El Lance und Garome – sowie zahlreiche Stützmauern zur Sicherung der Straße. Außerdem soll Platz für zwei neue Bushaltestellen geschaffen, das bestehende Mirador in Garome erneuert und ein neuer Aussichtspunkt am Barranco de La Baranda in Tijarafe errichtet werden. Für Expropriationen sind über 5 Millionen Euro eingeplant, um mehr als 350.000 Quadratmeter auf 745 Parzellen zu erwerben, die überwiegend als Weide- oder Buschland genutzt werden und landwirtschaftlich ungenutzt sind.
Für die Prognose des zukünftigen Verkehrsaufkommens zwischen Tijarafe und Las Tricias greift das Cabildo auf erstaunlich frisches Material zurück – aus den Jahren 2003 und 2012. Damals, so heißt es, habe man auf La Palma eine einwöchige Verkehrszählung durchgeführt. Mangels aktueller Zahlen stützte sich das Projektteam bei seiner Analyse also auf Daten, die teilweise über zwanzig Jahre alt sind – und rechnete daraus die Verkehrsentwicklung bis 2048 hoch. Je nach Szenario soll die Zahl der Fahrzeuge auf der LP-1 bis dahin zwischen 16 % und 50 % steigen – eine präzise Prognose, wie man sie nur aus Statistiken von 2003 und 2012 ziehen kann. Im Bericht ist vorsorglich vermerkt, dass „bei Gelegenheit“ eine neue Verkehrszählung erfolgen soll – allerdings erst in der späteren Bauphase, die derzeit noch gar nicht begonnen hat. Die Autoren merken zwar an, dass sich der Verkehr vom Süden (Tijarafe) in Richtung Norden (Garafía) deutlich reduziert, was sie auf „schlechte Anbindungen“ und die geringe Bevölkerungszahl zurückführen, lassen sich aber nicht davon abbringen, eine jährliche Wachstumsrate zwischen 0,43 % und 1,44 % zu projizieren.
Die amtierende, führende Fraktion der Coalición Canaria im Rathaus von Los Llanos de Aridane will im nächsten Gemeinderat eine Motion einbringen, um das Cabildo aufzufordern, eine direkte Busverbindung zwischen dem Valle de Aridane und dem Flughafen einzurichten. Laut Bürgermeister Javier Llamas handelt es sich um eine „historische Forderung der Einwohner des Tals“, die nicht nur die Anbindung verbessern, sondern auch die lokale Wirtschaft stärken würde. Llamas erinnert daran, dass ein ähnlicher Versuch in der Vergangenheit gescheitert sei. Dieses Mal solle die bereits bestehende Linie 300, die Los Llanos mit Santa Cruz verbindet, zumindest zweimal täglich am Flughafen halten. Auf diese Weise könne man das Angebot ohne großen Mehraufwand umsetzen. Von der Maßnahme würden nicht nur die Gemeinden des Valle, sondern auch die nördlicheren Orte Tijarafe, Puntagorda und Garafía profitieren, erklärt Llamas. Viele Bewohner müssten derzeit bis zu drei verschiedene Busse nehmen, um den Flughafen zu erreichen. Auch Fahrgäste aus Breña Alta könnten von der Streckenerweiterung profitieren. Die Idee klingt grundsätzlich sinnvoll – doch wenn der Bus nur zweimal am Tag fährt, dürfte der praktische Nutzen für viele Reisende eher gering bleiben.
Der palmerische Wetterbeobachter Ángel Alonso de Paz hat seine Beobachtungen für die Herbst-Winter-Saison 2025–2026 auf La Palma vorgestellt. Sie basieren auf der volkstümlichen Tradition der „Cabañuelas“, die atmosphärische und natürliche Zeichen während der Tage von San Mateo, San Miguel und dem Neumond im Oktober deuten. Alonso de Paz prognostiziert einen Herbst mit vorherrschenden Nord- und Nordostwinden, begleitet von Nieselregen und hartnäckigen Nebeln an den exponierten Hängen von Garafía bis Mazo. Der Winter dürfte spät einsetzen, wahrscheinlich erst im Februar oder März, könnte aber von einem Atlantiktief begleitet werden, das Regen auf die Westseite der Insel bringt. Besonders vielversprechend sind die „Nieselregen des Oktobermondes“, die in diesem Jahr in Fuencaliente und El Paso tatsächlich für Feuchtigkeit sorgten. Das lässt Alonso auf ein feuchteres Jahr hoffen als in den Vorjahren. Weitere Vorhersagen: Anhaltender Nordwind, Nebel in den mittleren Lagen und Gipfeln des Nordens und Nordostens; milde Temperaturen bis weit in den November, gefolgt von einer feuchten und ungemütlichen Phase; gelegentliche Schauer und Meeresbrisen bei vorherrschendem Nordwind; ein mögliches Atlantiktief um Allerheiligen mit Regen in Tijarafe, Puntagorda und dem Valle de Aridane; später Kälteeinbruch und eventuell Schnee Ende Februar oder März. Die Beobachtungen stützen sich auf traditionelle Daten: San Mateo (21. September) zeigte den Wechsel zu Nordkomponente mit kühlerem und trockenem Wetter, San Miguel (29. September) bestätigte den dominanten Nordost mit leichten Schauern von Garafía bis Mazo. Trotz der fehlenden traditionellen „Bagañeta“-Messung hält Alonso die Praxis lebendig, natürliche Zeichen zu deuten – eine altehrwürdige Tradition, die auf La Palma weiterhin Beachtung findet. Zwischen Nieselregen, emsigen Ameisen, größeren Igeln und gut blühenden Kastanien lässt sich also schon erahnen: Der Herbst auf La Palma wird spannend – und wettertechnisch nicht langweilig.