01. November 2025

Kurzmeldungen zum Wochenende

Bild zu den Kurzmeldungen vom Samstag, 01. November 2025
Grünes Licht für Europas Sonnenteleskop

Das European Solar Telescope (EST) hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Nach erfolgreicher Prüfung des vorläufigen Bau- und Konstruktionsplans kann nun die detaillierte Planungsphase beginnen. Das 200 Millionen Euro teure Projekt wird im Observatorium Roque de Los Muchachos errichtet und soll das größte Sonnenteleskop Europas werden. Mit einem Hauptspiegel von 4,2 Metern Durchmesser und einer Gesamthöhe von 44 Metern wird das EST Sonnenstrukturen bis auf 20 Kilometer genau auflösen können. Dank modernster adaptiver Optik und Instrumenten, die gleichzeitig im sichtbaren und infraroten Bereich arbeiten, sollen die komplexen Wechselwirkungen zwischen Magnetfeldern und Plasma in der unteren Sonnenatmosphäre untersucht werden – Prozesse, die unter anderem für Sonnenstürme verantwortlich sind und Auswirkungen auf Satelliten, Stromnetze und Kommunikation auf der Erde haben. Das Projekt, an dem Ingenieurteams und Forschungseinrichtungen aus ganz Europa beteiligt sind, stärkt die europäische Spitzenstellung in der Sonnenforschung. Die Wahl La Palmas als Standort sichert ideale Beobachtungsbedingungen und bestätigt die Kanarischen Inseln als global bedeutendes Zentrum der Astronomie – gemeinsam mit dem ebenfalls hier geplanten Cherenkov Telescope Array.

La Palma – Hollywoods neue Naturbühne

Unsere spektakuläre Insel rückt zunehmend ins Visier internationaler Filmstudios: Eine Delegation von zehn großen Produktionsfirmen – darunter Namen, die man sonst nur über den Abspann von Blockbustern liest, wie Marvel, Amazon, Legendary oder Universal – besuchte am vergangenen Wochenende die Insel. Die Reise fand im Rahmen eines sogenannten famtrips statt, der an La Palmas Teilnahme am „Shooting Locations Marketplace 2025“ in Valladolid anschloss. Ziel: die Insel als natürliches Filmset mit unverbrauchter Vielfalt zu präsentieren – vom Nebelwald im Parque Natural de Las Nieves über die Höhen des Roque de los Muchachos bis zu den bizarren Vulkanlandschaften im Südwesten, wo die Gäste sogar im Buggy auf Erkundungstour gingen. Neben Kamera-Perspektiven standen auch Gaumenfreuden auf dem Programm: Die Produzenten lernten lokale Unternehmen kennen, die Catering, Technik oder Spezialeffekte für internationale Produktionen anbieten – und dabei mit professionellen Standards punkten. Der Inselpräsident Sergio Rodríguez lobte die Initiative: „Solche Besuche öffnen uns Türen zu den großen Studios und schaffen Arbeitsplätze in einem Sektor mit Zukunft.“ Auch Miriam Perestelo, zuständig für Wirtschaftsförderung, sieht den Trend positiv: „Das Interesse wächst – und jeder Kontakt bringt die Insel ein Stück näher an neue Produktionen.“ La Palma Film Commission hob zudem die Erfahrung lokaler Fachkräfte hervor, die bereits an Dreharbeiten für Netflix, Apple TV und Amazon beteiligt waren. Alles in allem: Die Chancen stehen gut, dass es bald nicht nur Lava, sondern auch Superhelden und Sci-Fi-Raumschiffe über der Isla Bonita zu sehen gibt.

60 Fälle von Gewalt gegen Frauen pro Quartal

Zwischen April und Juni 2025 wurden auf La Palma 60 Anzeigen wegen Gewalt gegen Frauen registriert. Das geht aus dem jüngsten „Quartalsbericht über geschlechtsspezifische Gewalt“ des Observatorio contra la Violencia Doméstica y de Género des Consejo General del Poder Judicial (CGPJ) hervor, der am 22. Oktober veröffentlicht wurde. Die Kanarischen Inseln verzeichnen damit die höchste gemeldete Rate in Spanien: 33,7 Frauen pro 10.000 Einwohnerinnen (Landesdurchschnitt: 19,2). In der überwiegenden Mehrheit der Fälle handelte es sich um Körperverletzungen und Misshandlungen. Insgesamt wurden auf den Kanaren im Frühjahrsquartal 4.001 Anzeigen erstattet, was einem Anstieg von 45 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Gerichte auf den Kanaren sprachen im gleichen Zeitraum 715 Verurteilungen wegen geschlechtsspezifischer Gewalt aus, bei einer Verurteilungsquote von 95 % der verhandelten Fälle. Die Daten beziehen sich auf die gesamte Autonome Gemeinschaft und nicht auf einzelne Inseln. Doch die Statistiken sind – wie so oft – mit Vorsicht und kritischem Menschenverstand zu betrachten. Die genannten Daten beziehen sich nämlich ausschließlich auf gemeldete Fälle. Sie geben daher nur bedingt Auskunft über die tatsächliche Häufigkeit von Gewalt gegen Frauen. In Spanien unterscheiden sich die Meldungsraten regional deutlich, abhängig davon, wie viele Frauen den Mut aufbringen, ihre Fälle anzuzeigen. Möglicherweise führen gerade die mutigsten Frauen der Kanarischen Inseln zu den vergleichsweise hohen gemeldeten Zahlen. Generell ist zwischen gemeldeten und tatsächlichen Gewalttaten zu unterscheiden – eine hohe Melderate bedeutet nicht automatisch die höchste Fallquote.

Mehr Busse zwischen Los Llanos, Puerto Naos und El Remo

Gute Nachrichten für alle, die regelmäßig zwischen Los Llanos, Puerto Naos und El Remo pendeln: Die Linie 24 fährt ab sofort häufiger. Das Cabildo hat sechs zusätzliche Fahrten pro Tag eingeführt, sodass die Busse morgens nun im Halbstundentakt ab 6:15 Uhr verkehren und nachmittags stündlich. Damit verkürzen sich die Wartezeiten deutlich – ein spürbarer Fortschritt für alle, die an der Küste wohnen oder dort arbeiten.