22. November 2025

Kurzmeldungen zum Wochenende

Bild zu den Kurzmeldungen vom Samstag, 22. November 2025
LP-2: Grünes Licht in Sichtweite

Der Inselpräsident zeigt sich erleichtert: Die kanarische Regierung hat 24,1 Millionen Euro für die Wiederherstellung des vom Vulkan zerstörten Abschnitts der LP-2 zwischen Tajuya und Las Manchas freigegeben. Nach seinen Worten ist dies „der entscheidende Schritt vor der endgültigen Genehmigung“, die den Baubeginn endlich ermöglichen soll. Der nun bewilligte Betrag liegt deutlich höher als die Summe, die 2023 vorgesehen war. Damit soll die wichtige Verbindung für die Bewohner von Las Manchas, Jedey und Fuencaliente in Richtung Los Llanos und El Paso wiederhergestellt werden. Mit einem dezenten Hinweis auf die vielen Hürden der vergangenen Monate betonte der Präsident, man habe „trotz der zahlreichen Steine im Weg“ weiter an der Zusage festgehalten. Die komplizierte Vorgeschichte reicht von juristischen Blockaden über Umweltgutachten mit gegensätzlichen Empfehlungen bis zu einer vorgeschlagenen Tunnel-Alternative, die das Projekt praktisch unmöglich gemacht hätte. Der Knoten scheint nun geplatzt, seit das gesamte Verfahren in der alleinigen Zuständigkeit der regionalen Bau- und Verkehrsbehörde liegt. Der Ausgabenbeschluss ist bereits durch die Finanzkontrolle gegangen; nun fehlt nur noch die formale Antwort der zuständigen Behörde, damit der Regierungsrat den Baubeginn endgültig absegnen kann. Kurz gesagt: Ein letzter Schritt noch – und dann könnte die seit Jahren ersehnte LP-2-Rekonstruktion tatsächlich losgehen.

Noch ’n Stück Hafen in Tazacorte

Die Vergabekommission der kanarischen Regierung hat die vier Bewerber vorgestellt, die um den nächsten Ausbauschritt am sogenannten Hafen von Tazacorte konkurrieren – einer Anlage, die seit Jahren zuverlässig beweist, dass man auch ohne Schiffsverkehr immer wieder „optimiert“ werden kann. Um den Konterdamm dieses XXL-Spazierareals offiziell zu erweitern, liegen nun erste Angebote auf dem Tisch. Der Kostenrahmen ist natürlich wie immer bescheiden: 7.070.356,92 Euro (IGIC inklusive). Laut Mitteilung soll die Erweiterung – einmal mehr – die Sicherheit vor Wellengang erhöhen, die „Hafenoperationen“ optimieren und überhaupt das Bauwerk wieder als Schlüssel-Infrastruktur für die maritime Anbindung der Insel positionieren. Dass dort seit Jahren so gut wie keine Schiffe anlegen, scheint dem Selbstbewusstsein des Projekts keinen Abbruch zu tun. Konkret vorgesehen ist eine Verlängerung des Konterdamms um insgesamt 130 Meter: 102 Meter als Fortsetzung des bestehenden Damms, 28 Meter im rechten Winkel dazu, sowie die Teil-Demolierung von 34 Metern des aktuellen Bauwerks, natürlich alles im Dienste der besseren Manövrierbarkeit einer Flotte, die sich bislang eher theoretischer Natur zeigt. Das abgetragene Material wird recycelt und bildet die Grundlage der neuen Schüttung. Der neue Damm entsteht in L-Form, mit Betonblöcken, längs- und querstehenden Betonwänden und einer Füllung aus Unterwasserbeton und Schüttmaterial. Die Frontseite erhält einen klassischen Wellenbrecheraufbau: ein Talud, eine schwere Steinbruchschüttung, sowie ein Mantel aus 10-Tonnen-Betonblöcken, der die Wellenenergie schlucken soll – was vermutlich klappt, selbst wenn gerade wieder niemand einläuft. Zur Abrundung werden natürlich noch Edelstahlleitern installiert, falls doch mal jemand aus dem Wasser möchte, und rote Leuchtbaken mit Solarbetrieb, damit die wenigen Boote, die vorbeifahren, den „Hafen“ weiterhin zuverlässig erkennen. Die kanarische Regierung sieht sich damit „auf Kurs“ in ihrer Strategie zur Modernisierung der Hafeninfrastruktur des Archipels – und bestätigt einmal mehr den besonderen Status des Hafens von Tazacorte als zentrale maritime Drehscheibe einer Insel, die ihn bisher vor allem zum Flanieren nutzt.

Villa de Mazo macht den Porís zugänglicher

Ein für viele noch unentdecktes Fleckchen auf der Insel soll besser zugänglich werden: der Porís von Mazo, eine kleine Küstensiedlung mit Strand in einer geschützten Bucht. Die Gemeinde Villa de Mazo hat nun die Arbeiten zur Verbesserung und Asphaltierung der Piste von Porís begonnen. Die Arbeiten kosten rund 269.000 Euro und werden aus dem Jahresbudget 2024 im Rahmen des Inselplans für kommunale Bau- und Dienstleistungsprojekte (2021–2024) finanziert. Bürgermeister Idafe Hernández betont, dass damit endlich auf eine langjährige Nachfrage der Anwohner reagiert wird. Die Erneuerung der beiden Wegabschnitte mit stabiler Unterlage und Asphaltdecke erhöht sowohl die Verkehrssicherheit als auch die Zugänglichkeit – ein Gewinn für Bewohner und Besucher gleichermaßen. Die Arbeiten sollen innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen sein, wobei der Baufortschritt derzeit schon fortgeschritten ist und eine Fertigstellung eventuell sogar früher möglich ist. Die Maßnahmen betreffen nur die stark abgenutzten Abschnitte der Piste, nicht die gesamte Strecke.

Obdachlosigkeit ohne Lösungen

Mehr als 40 % der Menschen auf La Palma, die von extremer Wohnungsnot betroffen sind, leben seit über drei Jahren ohne angemessene Unterkunft. Zu diesem Ergebnis kommt der erste Bericht über extreme Wohnungsnot auf La Palma, erstellt von Cáritas Diocesana de Tenerife in Zusammenarbeit mit dem Cabildo. Demnach sind fast die Hälfte der 332 Betroffenen in einer „chronifizierten“ Situation: ohne Dach über dem Kopf oder in unsicheren, ungeeigneten Unterkünften. 30 % sind zwischen ein und drei Jahren wohnungslos, insbesondere viele von der Vulkaneruption Betroffene, und 20 % befinden sich seit weniger als 12 Monaten in extremer Wohnungsnot. Besonders gravierend ist der Block von Menschen, die seit mehr als drei Jahren betroffen sind: 126 Personen. Weitere 29 Menschen leben seit mehr als zehn Jahren ohne stabile Unterkunft. Cáritas betont, dass Wohnraum ein fundamentales Menschenrecht ist und seine Abwesenheit die Würde verletzt und weitere Grundrechte bedroht. Der Bericht soll die Realität sichtbar machen und ruft alle Institutionen sowie die Bevölkerung auf, das Problem umfassend anzugehen.