Vier Jahre nach der verheerenden Zerstörung der Tankstelle plant das Unternehmen Disa den Wiederaufbau – auf dem gleichen Grundstück wie zuvor und dem ehemaligen Modell relativ ähnlich. Geplant ist ein einstöckiges Gebäude mit 77 m², ergänzt durch eine Metallüberdachung für die Zapfsäulen. Dabei sollen die bisherigen städtebaulichen Vorgaben beibehalten werden. Die administrative Planung begann bereits im Juni 2024, das Gesamtbudget für die neue Station beträgt rund 563.000 Euro. Für die Bewohner bedeutet das nicht nur eine Rückkehr eines vertrauten Anlaufpunkts, sondern auch die Möglichkeit, Tankstopps wieder bequem und vor Ort erledigen zu können – ein weiterer Schritt zur Normalität in dieser Region nach den dramatischen Ereignissen von 2021.
Wie viele Menschen arbeiten eigentlich in allen Ferienunterkünften auf La Palma? Im Oktober 2025 beschäftigten die touristischen Unterkünfte auf La Palma insgesamt 1.012 Mitarbeiter – ein Zuwachs von fast 200 Beschäftigten im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres, was einem Anstieg von 24 % entspricht. Im Oktober 2024 waren noch 814 Personen in den Ferienunterkünften der Insel tätig. Damit zählt La Palma zu den Inseln mit dem stärksten prozentualen Anstieg im Archipel, während die durchschnittliche Zunahme auf den Kanaren bei 5,4 % liegt. Die positive Entwicklung zeigt, dass die Beherbergungsbranche der Insel trotz ihres geringeren touristischen Gewichts gegenüber anderen Kanareninseln kontinuierlich wächst und sich der Beschäftigungsstand langsam wieder an das Niveau vor der Pandemie annähert. Nur La Gomera verzeichnet mit 53 % einen noch stärkeren prozentualen Zuwachs, während El Hierro als einzige Insel einen Rückgang von 15 % gegenüber dem Vorjahr hinnehmen musste. Insgesamt wurden auf den Kanaren im Oktober 2025 74.070 Arbeitsplätze im Tourismussektor registriert; die größten absoluten Zahlen entfielen auf Teneriffa (27.060), Gran Canaria (20.169) und Lanzarote (12.963).
Für Schwimmer wird es künftig deutlich entspannter: Im Hafen von Puerto Espíndola entsteht eine eigene, sichere Badestelle. Bisher war das Baden hier verboten – zu klein war das Hafenbecken, und das Entladen der Fischfänge hätte für unnötige Risiken gesorgt. Bald jedoch können Badende ungestört planschen, selbst bei hohem Seegang, ohne sich in Lebensgefahr zu bringen, während die Fischer ihre Boote entladen. Der Gemeinderat von San Andrés y Sauces hat gemeinsam mit der kanarischen Landwirtschafts- und Fischereibehörde vereinbart, die Verwaltung des Hafens offiziell zu übernehmen. Die neue Badezone wird im kommenden Jahr eingerichtet – Kostenpunkt: knapp 224.000 Euro. Ziel ist es, den Hafen geordnet zu nutzen: Badegäste haben ihr sicheres Areal, die Fischer ihre Arbeitsfläche, und alle profitieren vom klaren Miteinander. Mit der Neuregelung wird außerdem die Nutzung des Hafens insgesamt verbessert: Ordnung, Sicherheit und Wartung werden optimiert – ein Gewinn für Schwimmer und Fischerei gleichermaßen.
Barlovento hat seit über zehn Jahren eine brandneue Umgehungsstraße – doch keiner darf sie benutzen. Drei Kreisverkehre und eine Stützmauer fehlen noch, dann könnte man theoretisch losfahren. Praktisch aber… Fehlanzeige. Die Sozialisten im Rathaus pochen auf „sofortige Öffnung“, der Bürgermeister nickt verständnisvoll: „Leider noch nicht ganz fertig.“ Das Cabildo träumt von einer Fertigstellung in einem Jahr – mit allen klassischen Politiker-Zusatzoptionen wie Projekterweiterung und „Bauaufsicht freut sich“. Das Kuriose: Barlovento ist so winzig, dass die Ortsdurchfahrt für die Geschäfte überlebenswichtig ist. Würde die Straße eröffnet, flöge der Kundenverkehr quasi an ihnen vorbei – und alle reden vom Fortschritt. Fazit: Ein Schildbürgerstreich in XXL, der einmal mehr zeigt, dass auf La Palma Planung, Realität und Politik ihre ganz eigene Choreographie tanzen. Und die einheimischen Geschäftstreibenden? Die freuen sich amüsiert seit 10 Jahren, dass die „Straße des Fortschritts“ ihnen bisher keinen Schaden zugefügt hat.