21. Januar 2025

Correo del Valle - Schönes La Palma - Mirador de la Paz (Garafía)

Schönes La Palma Aussichtspunkte

Mirador de la Paz (Garafía)

Mirador de la Paz (Garafía)

Die Geschichte des 2018 eingeweihten Mirador de la Paz ist gleichzeitig die Geschichte von Eleno Martín Rodríguez, einem bescheidenden Palmero, der mit einer ehrhaften und schönen Tat Nachhaltiges für die Insel schuf.

1921 als Jüngster von drei Geschwistern wird Eleno in La Piedra in der Gemeinde Garafía geboren. Als junger Mann lernt er Schuster, ein solider Beruf, den er bis zur Pensionierung ausüben wird. Er heiratet Benigna, seine große Liebe, und gründet mit ihr eine Familie. 1950 emigrieren sie nach Venezuela, so wie viele Palmeros zu jener Zeit. Die beiden Söhne Liberio und Aniano sind fünf und sieben Jahre zu diesem Zeitpunkt. In der Hauptstadt Caracas kann die junge Familie ein bevorzugtes Leben beginnen, denn Elenos Handwerk ist bei den Menschen geschätzt und sorgt für ein gutes Einkommen. Liberio und Aniano studieren an der Universität, verdienen später ihren Lebensunterhalt als Ingenieure. Doch in Venezuela, einem Land reich an Erdgas-und Erdölvorkommen und dadurch Lockstoff tausender Einwander, verschlechtert sich die politische Situation durch Staatschef Chavéz und seinen Verbindungen zu Castro, Gaddafi und Hussein und der gekappten Freihandelszone mit den USA zunehmend. Eleno und seine Familie entschließen sich 2014, nach über sechzig Jahren, auf ihre Heimatinsel La Palma zurückzukehren. Sie renovieren das Elternhaus, in dem Eleno mit Liberío noch heute lebt. Das Miterleben des kalten Krieges in Venezuela mit wachsender Kriminalität und Hungersnöten lässt Elenos inneren Wunsch nach einer Hinterlassenschaft für die weiteren Generationen reifen. 2016 erwirbt er eine kleine Parzelle Land oberhalb Santo Domingos de Garafía und setzt seinen Traum schließlich um: mit der Unterstützung seiner Söhne und der Gemeinde Garafía wird er Stifter des Miradors de la Paz. Das Design dazu hatte er längst im Kopf, realisieren durfte es Miguel Quesada, technischer Angestellter im Rathaus von Garafía, ein „Hobby-Skulpteur“, wie er sich selber bescheiden nennt. Zwei Jahre sollten zwischen dem Kauf des Stückchen Lands bis zur Fertigstellung des Aussichtsplatzes mit seinem Monument vergehen. Eleno, inzwischen 97 Jahre alt, saß glücklich auf dem mit Marmor eingefassten Mäuerchen, als am 28. Juli diesen Jahres das Band feierlich durchschnitten und der Mirador mit Weihwasser getauft wurde. Und worauf darf der Besucher an diesem besonderen Ort sein Augenmerk lenken? Etwa 5700 km trennen ihn von Venezuela, wenn er auf dem Mirador de la Paz steht. Oft weht hier der starke Nordwind, das Meer leuchtet tiefblau. Es ist so friedlich hier. Elenos Vermächtnis erinnert uns wieder an dieses wertvolle Privileg.

Die Skulptur ist eine aus geschnittenem Stahl geformte Weltkugel, in Richtung Atlantik ausgerichtet. Eine Taube in ihrem Nest sitzt auf dem Globus und steht für die uralte Symbolik des Friedens. In dem doppelt versetzten Sockel der eingegossene Appell: “Que la causa de la paz impere sobre la tierra para borrar su faz el fantasma de la guerra” – Möge der Frieden über die Erde herrschen, um das Gesicht des gespenstischen Krieges auszulöschen. Zwei geschwungene Mäuerchen ziehen sich links und rechts entlang und säumen das Werk wie mütterlich ausgestreckte Arme, angelehnt an Lorenzo Berninis erbauten Petersplatz in Rom.

Anfahrt: Der Mirador de la Paz liegt an der Landstraße LP 112, die Santo Domingo mit Llano Negro verbindet, etwa 1,5 km oberhalb des Ortes Santo Domingo de Garafía. (Nicht zu verwechseln mit dem Mirador „Tanausú“, der sich wenige Meter oberhalb dieses Aussichtspunktes befindet.)

Montaña La Breña (Breña Baja)
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Mirador La Tosca (Barlovento)
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Mirador Barranco de los Gomeros (Santa Cruz)
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Mirador de la Concepción (Breña Alta)
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Mirador Risco Alto (Breña Baja)
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Lomo de la Cancela (Barlovento)
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