Sehr versteckt liegt eine spektakuläre Attraktion von La Palma – und sie bleibt auch nur geübten Tauchern vorbehalten. Malpique gilt als der schönste Unterwasser-Erlebnispark der Insel. Hier wird man unter Wasser Zeuge eines der wichtigsten historischen Ereignisse, die sich jemals auf La Palma abgespielt haben: dem tragischen Vorfall des Jahres 1570, in dessen Verlauf 40 Jesuiten zu Tode kamen. Zu diesem Drama kam es, da zu dieser Zeit Piraten das Gewässer um La Palma unsicher machten, die in diesem besonderen Fall von dem französischen Freibeuter Jaques Saurie befehligt wurden. Die Jesuiten, die im Begriff waren, nach Brasilien überzusetzen, um dort das Evangelium zu verbreiten, flüchteten nach einem ersten Angriff vor Fuencaliente nach Tazacorte, wo sie zunächst Schutz fanden. Unter Führung ihres Geistlichen, Pater Ignacio de Azevedo, hielten die überwiegend aus Portugal stammenden Novizen eine letzte Messe in der Kirche San Miguel. Zehn Tage danach wurden sie jedoch gnadenlos niedergemetzelt. Die öffentliche Anerkennung als „Märtyrer von Tazacorte“ wurde ihnen auf der Insel durch diverse Ehrungen zuteil. Die letzte Hommage wurde in Form eines 4 Meter hohen Steinkreuzes vorgenommen, das von Jorge Beda (vgl. Seite 26) entworfen und in Fuencaliente unweit des Leuchtturms aufgestellt worden ist. Aber auch unter der Meeresoberfläche stößt man auf Andenken an diesen Vorfall: Im Bereich Malpique sind im Jahr 2000 40 Betonkreuze im Meer versenkt worden, die gerade bei Tauchern ein beliebtes Ausflugsziel unter Wasser sind.