27. April 2025

Correo del Valle - Land & Leute La Palma - RIND

Land & Leute Unsere Heimat ...

Unser Rind: pure, palmerische Rasse
Unser Rind: pure, palmerische Rasse
RIND
Von Carlos Pais Lorenzo · So wie wir auf unserer Insel den Pastor Garafiano haben, die Graja, Ziegen und Bienen und viele andere Wesen, die Teil der lebendigen Vielfalt unserer Heimat sind, so gibt es auch unser Vieh, das Rind der Insel. Und auch wenn es noch nicht so lange hier weilt wie jene alten Gefährten, so ist es uns doch längst zu eigen geworden — ein treuer Begleiter, der uns Arbeit schenkt und wertvolle Gaben für unser Leben.

Man nennt es die Raza Palmera, das Palmenrind, doch kam es einst mit den Eroberern über das Meer, vor langer, langer Zeit. Anders als Ziegen oder Schafe hat es keine Wurzeln in der Kultur der Ureinwohner. Erst im 14. Jahrhundert betrat es unsere Insel, und blieb — bis heute. Historiker und Biologen glauben, dass es von der Vaca Rubia Gallega abstammt, mit Einflüssen anderer galizisch-portugiesischer Rassen. Es ist eine von nur zwei einheimischen Rinderrassen der Kanarischen Inseln, neben der Vaca Canaria, die in anderen Teilen des Archipels lebt. Doch die Raza Palmera ist einzig hier auf La Palma zu Hause, und gerade das macht sie zu etwas Besonderem, zu einem Schatz, der mehr geschätzt werden sollte. Seit 2008 steht sie unter besonderem Schutz, was den Erhalt der Reinrassigkeit und ihren Bestrand betrifft.

Heute sind die Herden klein, meist zwei bis drei Tiere pro Familie, und die Menschen hüten sie wie einst — zwischen Stall und Weide. Sie nähren sich von dem, was die Insel selbst hervorbringt: gehäckseltes Grün aus dem Wald, heimische Futterpflanzen und Blätter und Stängel der Bananenstauden. Als Lager für die Tiere dienen geschnittene Äste aus dem Wald und das weiche Nadelbett unserer Pinien, und wenn es schließlich zu Mist wird, belebt es wieder die Felder und Plantagen — ein ewiger Kreislauf zwischen Tier, Mensch und Erde, der vor allem für die Bananenbauern der Insel kostbar ist.

Es ist schön zu wissen, dass viele dieser Rinder heute tatsächlich nur aus Liebe gehalten werden. Nicht mehr wegen der Arbeit oder des Ertrags, sondern ihrer Schönheit und ihrer Würde wegen, um sie auf Festen zu zeigen oder einfach an ihrer stillen Gegenwart auf den eigenen Wiesen Freude zu haben. Doch der Wandel der Zeit macht auch hier nicht halt. Die jungen Menschen verlassen das Land, die Felder liegen brach, und der lärmende, schnelle, globalisierte Markt verdrängt das Alte, das Geduldige, das Einfache. So drohen unsere Bräuche, unsere Lebensweisen und alten Kulturen leise zu verblassen — vergessen zwischen Bildschirmen und Konsum.

Möge uns doch etwas davon erhalten bleiben.
UNSER LAND
BIENEN
RELINCHONES
FRÜHLING
BEWUSSTES FEIERN
TORTUGAS