09. März 2025

Correo del Valle - Land & Leute La Palma - FRÜHLING

Land & Leute Unsere Heimat ...

Frühlingserwachen – wenn die Natur unsere Sinne belebt
Frühlingserwachen – wenn die Natur unsere Sinne belebt
FRÜHLING
Von Carlos Pais Lorenzo · Nach einem Winter mit reichlich Regen und vielen lichtreichen Tagen auf unserer Insel ist überall Farbe und Leben zu sehen, egal wo wir uns befinden.

Dieses Mal möchte ich zwei Arten in den Mittelpunkt stellen, die in unserer Region sehr häufig vorkommen und uns schon seit langer Zeit begleiten: den „Lechugón“ und den „Gamón“, so nennen wir sie hier auf La Palma.

Der Lechugón (Sonchus hierrensis), auch bekannt als „Cerrajón de Monte“ oder „Angoja“ auf anderen Inseln, ist ein Strauch, den man fast überall auf unserer Insel finden kann. Er ist äußerst widerstandsfähig und passt sich an nahezu jede Umgebung an – sei es an Felswänden, Schluchten oder in Wäldern. Sogar in von Menschen geprägten Gebieten wie Mauern und Dächern ländlicher Regionen wächst er. Charakteristisch sind sein intensives Grün und seine langen Stängel, die aus dem Zentrum der Pflanze sprießen und an ihrer Spitze leuchtend gelbe Blüten tragen, die in dieser Jahreszeit sicher schon vielen aufgefallen sind. Der Lechugón hat zahlreiche Eigenschaften. In der Volksmedizin wurde er als harntreibendes, verdauungsförderndes und reinigendes Mittel genutzt. Zudem diente er in Form von Umschlägen als natürliches Antibiotikum zur Wundheilung, senkte das Fieber und stillte den Durst. Neben seiner medizinischen Verwendung wurden seine Blätter auch als Nahrung verwendet – entweder in Salaten (nach vorherigem Einweichen in Wasser, um die Bitterkeit zu reduzieren) oder gekocht mit Gemüse. Eine besonders interessante Eigenschaft dieser Pflanze ist, dass sie die Produktion von Muttermilch fördert. Außerdem wurde sie als wertvolles Futtermittel für das Vieh genutzt, was zur hervorragenden Qualität von Ziegenmilch und Käse beiträgt, wenn sie Bestandteil der Ernährung ist.

Der Gamón (Asphodelus ramosus), je nach Insel oder Region auch als „Gamonilla“, „Gamonilla Tiesa“ oder „Gamona“ bekannt, wächst bevorzugt an offenen und sonnigen Standorten in niedrigeren Höhenlagen und mittleren Höhenstufen. In Inselregionen mit größerem Relief kann er jedoch bis auf Höhen über 1.400 Meter in Kiefernwäldern vorkommen – so auch bei uns. Er bildet dichte Kolonien mit großer Ausdehnung, da er sich sowohl über Samen als auch über Rhizome leicht verbreitet.

Früher war es in ländlichen Gebieten üblich, seine jungen Triebe im Frühjahr zu kochen und in die Ernährung zu integrieren, da der Verzehr im rohen Zustand aufgrund der enthaltenen Toxine den Herzschlag beschleunigen kann. Zu seinen bekanntesten Eigenschaften zählt die Verwendung von Umschlägen zur Behandlung von Zysten sowie zur Wundheilung und Desinfektion. Aufgrund seiner Giftigkeit wurde er jedoch nicht einmal von frei weidendem Vieh gefressen, weshalb er immer in großen Mengen vorhanden war. Trotz seiner toxischen Eigenschaften ist er jedoch eine wunderschöne Pflanze, besonders wenn sie mit ihren hohen Stängeln voller Blüten in voller Pracht erstrahlt.
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