Die wertvollen Bestäuber
BIENEN
Von Carlos Pais Lorenzo · Auf unserer Insel, wie überall auf der Welt, müssen sich Pflanzen vermehren, um zu überleben. Unsere Felder brauchen Bestäubung, damit sie Früchte, Gemüse und allerlei Köstlichkeiten hervorbringen können. Und genau hier – passend zu unserem heutigen Interview mit einem Imker – treten die wahren Heldinnen der Natur auf den Plan: die Bienen. Es gibt mehr als 20.000 bekannte Bienenarten auf unserem Planeten, die jeden Kontinent besiedeln – mit einer einzigen Ausnahme: die Antarktis. Denn ohne Blumen könnten sie nicht überleben. Zum Glück haben wir auf unserer Insel reichlich davon.
Gerade jetzt, mit dem Frühling vor der Tür, steht uns ein wahres Fest des Lebens bevor. Die Natur erwacht, und unsere heimische Schwarze Biene, die auf all unseren Inseln zu Hause ist, macht sich an ihr emsiges Werk. Sie sammelt Pollen und Nektar, um ihr Volk zu ernähren und zu erhalten – und natürlich, um uns mit ihrer unvergleichlichen, so vielfältigen Honigpracht zu beschenken. Je nachdem, wo sie den Nektar sammelt, entstehen unterschiedlichste Honigsorten, mit einzigartigen Aromen, Konsistenzen und wertvollen Eigenschaften.
Unsere Schwarze Biene ist etwas ganz Besonderes. Sie hat sich über Jahrhunderte perfekt an das Klima unseres Archipels, an seine reiche Flora und Fauna sowie an die vielen Mikroklimata angepasst. Diese einzigartige Verbindung zur Natur macht sie nicht nur widerstandsfähig und produktiv, sondern auch sanftmütig und fleißig. Bereits im Jahr 2001 startete die Regierung der Kanaren ein Schutz- und Erhaltungsprogramm für diese wertvolle Art. Denn mit der Einführung fremder Bienenarten geriet sie zunehmend in Gefahr – durch Vermischung drohte sie, auf lange Sicht zu verschwinden.
Zum Abschluss sei gesagt: Diese wundervollen Wesen leben schon viel länger auf unseren Inseln als wir Menschen. Schon unsere Vorfahren, die Awara, wussten ihre Gaben zu schätzen. Sollten wir nicht dasselbe tun? Sollten wir sie nicht mehr wertschätzen für das, was sie uns schenken? Es ist höchste Zeit, dass wir bewusster handeln – indem wir in der Landwirtschaft und in unseren Gärten umweltfreundlichere Methoden nutzen, um sie nicht zu vergiften oder zu vertreiben. Denn wenn wir uns als "bewusste Wesen" begreifen, tragen wir Verantwortung – dafür, dass auch unsere Kinder, Enkel und zukünftige Generationen die Wunder der Bienen erleben dürfen.
Wie Manolo García in einem seiner Lieder so schön sagt: "Liebe bedeutet nichts anderes als Hingabe." Und genau so sollten wir uns der Erde und all ihren Geschöpfen widmen. Lassen wir uns von den Bienen inspirieren – und lernen wir, sie zu schützen.