13. April 2025

Correo del Valle - Land & Leute La Palma - UNSER LAND

Land & Leute Unsere Heimat ...

Unser Land – einst reich an allem
Unser Land – einst reich an allem
UNSER LAND
Auf der Insel, auf der wir leben, konnten wir uns seit jeher einer großen Vielfalt an Pflanzen und Tieren rühmen – wir haben sie genossen, uns von ihnen ernährt und uns an ihnen erfreut. Unsere Vorfahren haben sie mit Sorgfalt gepflegt und behütet, um sie für kommende Generationen zu erhalten. Sie sammelten die Früchte der Pflanzen und bewahrten deren Samen auf, um sie erneut zu säen. Sträucher lieferten das Holz, das man damals zum Kochen, Heizen, Käseräuchern oder einfach zum Lichtspenden in der dunklen Nacht brauchte.

Von Bäumen wie Kiefer, Heidekraut, Kastanie und anderen, über die wir schon oft gesprochen haben, nutzte man das Holz: Es wurde bearbeitet und weiterverarbeitet, um daraus Möbel für das Zuhause zu fertigen, Dächer für die Häuser zu bauen, Werkzeuge für die Feldarbeit herzustellen – oder gar die Werkzeuge, mit denen man wiederum andere Werkzeuge herstellen konnte. Selbst unsere Hirten verwendeten das Holz für ihre Sprungstöcke, mit denen sie sich durch die steilen Schluchten bewegten.

Dann kamen die Eroberer. Sie zerstörten viele unserer Traditionen, und wir mussten uns anpassen. Wir lernten, mit den neuen Materialien umzugehen, die sie mitbrachten. Und mit der erstaunlichen Anpassungsfähigkeit des Menschen machten wir uns auch die Metallverarbeitung zu eigen: Wir fertigten die Spitzen unserer Speere, die Fußspitzen (Regatones), kanarische Messer, Astschneider, um Futter für unsere Tiere zu holen, oder Beschläge für Türen – von jenen alten Scheunen, die heute verfallen, weil sie niemand mehr nutzt oder pflegt.

Wir eigneten uns das Wissen derer an, die uns eroberten – und machten es zu unserem. So sehr, dass heute Menschen aus aller Welt kommen und bestaunen, was wir geschaffen haben... besser gesagt: was wir hatten. Denn nur noch wenig davon ist übrig – und nur wenige wollen die alten Handwerkskünste überhaupt noch lernen.

Auch unsere Tiere wurden mit Bedacht gezüchtet, um ihre Art zu erhalten und sich weiterhin von ihrem Fleisch und ihrer Milch zu ernähren – oder um ihre Kraft für die Feldarbeit zu nutzen. Man hielt sie früher sogar im unteren Teil des Hauses, damit die Wärme ihrer Körper von der Pinienholzdecke aufgenommen wurde und das ganze Haus im Winter wärmer blieb. Damals gab es noch echte Jahreszeiten – im Gegensatz zu heute, wo es nur noch Sommer und "nicht ganz so heiß" zu geben scheint.

Die Ziege gab uns ihre Milch – man aß sie früher mit Gofio, oder man stellte frischen Käse daraus her, der mit der Zeit reifte und kräftiger im Geschmack und Geruch wurde, wenn er in Stein gelagert wurde. Die Kühe lieferten fetthaltige Milch, aus deren Rahm man Butter machte. Die schwarzen Schweine wurden nur zu besonderen Anlässen geschlachtet – ein echtes Familienereignis, bei dem jeder mithalf und alles verwertet wurde: Man machte Grieben, Würste, pökelte das Fleisch – und feierte das Ganze natürlich mit einem zünftigen Grillfest: Fleisch über glühenden Kohlen, dazu Kartoffeln und ein guter Wein, der damals manchmal sogar häufiger auf dem Tisch stand als Wasser.

Ja, das ist unser Ursprung – eine reiche Kultur, die mit der Zeit immer mehr verloren geht. An ihre Stelle tritt das, was wir heute auf unserer Erde sehen – einer Erde, die seit Tausenden von Jahren existiert. Und sie weiß, dass hier nicht immer Menschen lebten, die ihren wahren Wert zu schätzen wussten. Es war einst ein fruchtbares, reiches, unberührtes Land.
RIND
BIENEN
RELINCHONES
FRÜHLING
BEWUSSTES FEIERN
TORTUGAS