Ab kommendem Montag soll die Post in Puerto Naos endlich wieder nach Hause geliefert werden – mehr als ein Jahr und drei Monate, nachdem die ersten Bewohner zurückgekehrt sind. Zwar wurde der Postdienst bereits im Dezember teilweise wieder aufgenommen – allerdings nur über eine Abholstation, sehr zum Missfallen der Anwohner. Nun hat sich "Correos", ein staatliches Unternehmen, doch für eine vollständige Wiederherstellung des Dienstes entschieden. Die Entscheidung fällt nach monatelangem Druck aus La Palma, denn trotz der Sicherheitsfreigabe, die es anderen öffentlichen Diensten längst erlaubt, in der Gegend zu arbeiten, hatte sich die Post bisher standhaft geweigert. Offizielle Begründung: der Schutz der Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter. Jetzt also endlich grünes Licht für die Zustellung – ein Grund zur Freude! Nun ja, fast. Denn während es nun offiziell erlaubt ist, fehlt ein entscheidendes Detail: Personal. Die Gewerkschaft CCOO teilte mit, dass sie es zwar begrüße, dass endlich die nötigen Sicherheitsbedingungen geschaffen wurden, aber die Zustelleinheit von Los Llanos de Aridane stehe personell so schlecht da, dass die Umsetzung eher schwierig werden dürfte.
Am Mittwoch, den 19. März, mussten 12 Personen in der Caldera de Taburiente infolge des plötzlichen Anstiegs des Wasserspiegels im Barranco de Las Angustias durch einen Rettungseinsatz mit einem Helikopter evakuiert werden. Zwar gab es vorweg keine Unwetterwarnung wegen Regen, doch der Barranco erlebte aufgrund der im Norden gefallenen Niederschläge, die in die Caldera de Taburiente einflossen, einen kurzzeitigen Wasseranstieg. Ein Notfallteam musste aktiviert werden, um die eingeschlossene Gruppe zu befreien. Alle kamen unverletzt davon. Der Wanderweg, der durch die Schlucht verläuft, wurde um 13:30 Uhr gesperrt, und der Notfalleinsatz fand zwischen 14:00 und 19:30 Uhr statt. Dieses Ereignis hat bei vielen die Erinnerung an das Drama geweckt, das sich vor mehr als 24 Jahren durch eine beeindruckende Sturzflut in derselben Umgebung ereignete. Am 20. November 2001 stürzten gegen drei Uhr nachmittags plötzlich gewaltige Wassermassen die Schlucht von Las Angustias hinab und rissen drei deutsche Wanderer mit sich in den Tod, als sie sich auf dem trockenen Flussbett der großen Schlucht der Caldera de Taburiente befanden. 47 weitere Personen waren stundenlang in der Schlucht eingeschlossen, und 91 mussten die Nacht im Servicehaus des Campingplatzes im Herzen dieser ikonischen Naturkulisse der Insel verbringen.
Fährt man über die Lavaverbindung zwischen La Laguna und Las Norias, fallen einem die Bauarbeiten wenige Hundert Meter oberhalb auf. Deutlich zu erkennen ist die Stelle, an der die Plaza von Todoque samt ihrer emblematischen Kirche wiederaufgebaut werden soll. Das Cabildo von La Palma hatte bereits in den vergangenen Monaten mit den Wiederherstellungsarbeiten der Straße von La Laguna zum Hoyo de Todoque begonnen, im Rahmen eines Notfallvergabeverfahrens mit einem Budget von 10,5 Millionen Euro und einer geplanten Bauzeit von zehn Monaten. Diese LP-211 erstreckt sich über eine Länge von 2,2 Kilometern und entspricht vom Verlauf her weitestgehend der verschütteten Straße. Nun haben jedoch Untersuchungen mit Georadar an einer bestimmten Stelle eine Ansammlung von Lavatunneln nachgewiesen, weshalb die ursprüngliche Streckenführung der Straße nicht eingehalten werden kann. Man prüfe nun, ob die Trasse oberhalb oder unterhalb der ursprünglich geplanten Strecke verlaufen soll. Es handele sich jedoch nicht um eine wesentliche Änderung.
Es müssen nicht immer die runden Jubiläen sein, um besonders gefeiert zu werden. Am kommenden Samstag, den 29. März, zelebriert die mittägliche Live-Musik-Veranstaltung »Contigo Almediodía« auf der Plaza in Los Llanos ihr 19-jähriges Bestehen. Wie die Zeit vergeht! Zu diesem Anlass wird es gleich zwei Konzerte geben: Der mittägliche Auftritt von Muchachito Bombo Infierno um 13:00 Uhr, abends ab 19:00 Uhr dann Puretas Party. Muchachito Bombo Infierno, das Projekt von Jairo Perera, wird eine energiegeladene Show präsentieren, die Rumba, Swing und Rock ’n’ Roll vereint. Dabei nimmt er das Publikum mit auf eine musikalische Reise von seinen Anfängen als Straßenmusiker bis zu seiner heutigen Karriere. Puretas Party begeistert mit einer interaktiven Show, die das Publikum auf eine Zeitreise mitnimmt und die größten Hits der 70er, 80er und 90er Jahre wiederaufleben lässt. Dabei erwartet die Gäste eine mitreißende musikalische Erfahrung mit DJs, Tänzerinnen und Live-Musikern.
WeiterlesenDer Mirador de la Concepción in der Gemeinde Breña Alta wurde 1906 zu Ehren kubanischer Emigranten auf dem Rückgrat des Risco de la Concepción, einem mächtigen – und als Naturmonument geschützten – Vulkankegel errichtet. Auf der Hauptverbindung zwischen Ost-und Westseite liegt er günstig und ist leicht zu erreichen – ein lohnenswerter Abstecher für einen kurzen oder auch längeren Stopp. Die Kapelle »Ermita de la Concepción«, Namensgeberin des Aussichtspunktes, thront hier friedlich auf fast höchster Stelle. So hoch (und doch nah) gelegen eröffnet sich dem Besucher ein abwechslungsreicher Rundumblick: Die Dächer und Gassen von Santa Cruz sind von hier beinahe bis ins Detail auszumachen. Prächtige Palmen- und Drachenbaumhaine gedeihen zwischen farbenfroher Häuser der Orte San Pedro, San José und San Antonio. Der Blick schweift weiter über die gesamte Ostflanke der »Cumbre Nueva« und der »Cumbre Vieja« bis zu den üppigen Lorbeergebieten des Nordostens oder verliert sich doch im regen Treiben der Hauptstadt und seinem Hafen und den Weiten des scheinbar unendlichen Atlantiks. Nicht selten vergisst man hier die Zeit... Anfahrt: Der Mirador de la Concepción liegt sehr nah an der LP3, ca. 5 km oberhalb von Santa Cruz, Ausfahrt San Pedro, Buenavista, Las Nieves. Der Hügel mit seinen zahlreichen Antennen ist nicht zu übersehen.
WeiterlesenIrgendwann schrieb mir mal jemand eine ziemlich reizlose Urlaubskarte mit diesem einzigen Satz: Wir hatten auch Wetter. Was sollte ich davon halten? Nun denn, als neulich die fünfte und sechste Jahreszeit unglücklicherweise zusammenfielen, nämlich Regenperiode und Karneval, fiel mir diese Postkarte wieder in die Hand. Langersehnt, heißerfleht... sowohl der Karneval als auch der Regen. Aber doch nicht gleichzeitig! Ja, wir hatten auch Wetter. Nein, vorbereitet war ich wieder einmal nicht. Nicht auf die Fluten, die über uns hereinbrachen, den Sturm, den waagerechten Regen. Kann es denn nicht einfach nur so leise vor sich hinnieseln? Müssen sich immer die kleinen Pflänzchen krummbiegen und alle Blüten auf einen Schlag zu Boden prasseln, die Tiere immer fluchtartig Schutz suchen, wenn sie das denn können, ich panikartig ums Haus rennen, alle Fensterläden schließen, alle Kissen, Auflagen und Fußmatten sichern? Sorgenvoll die Hunde und Katzen ins Trockene holen und abfrottieren? Im letzten Moment trockenes Feuerholz in Kaminnähe schleppen? Um dann jedes Mal wieder klatschnass bei einer Tasse Tee mich zu wundern, warum ich das alles nicht habe kommen sehen? Wie immer hasten alle im Geschwindigkeitsrausch mit umgeknickten Regenschirmen von A nach B, nix mit Straßenplausch, wer nicht aus dem Haus muss, bleibt gefälligst drin, und wer doch raus muss, sollte gut überlegen, ob er das noch verschieben kann. Immer dasselbe. Lange Touristengesichter, weil auch dieses Jahr ihnen niemand im Reisebüro gesagt hat, dass wir nicht immer 25 Grad und Sonne garantieren können, auch nicht, wenn die Herrschaften sich nur eine Woche Urlaub genehmigen können. In welchem Winkel verstecken sich Regenhose, Jacke und Stiefel? Wenn ich alles aufgetrieben habe, hängt es nutzlos elf Monate an der Garderobe und nötigt zu anderen Zeiten Gästen nur ein leichtes Schmunzeln ab. Ab jetzt wird alles anders, jetzt bin ich vorbereitet für den nächsten Einsatz. Wir hatten auch Wetter.
WeiterlesenDas goldgelbe, gesunde Blütenmeer der Kanaren
Von Carlos Pais Lorenzo · Mit dem Frühling kehren auch die "Relinchones" zurück, botanisch als Erucastrum canariense bekannt – oder ganz einfach der „kanarische Relinchón“. Sie sprießen überall: entlang ungepflegter Straßenränder, in Straßengräben und auf verlassenen Feldern, die längst niemand mehr bewirtschaftet. Besonders in El Paso bedecken sie die Landschaft mit einem leuchtend gelben Teppich, doch sie wachsen auf allen Kanareninseln – und weit darüber hinaus. Von März bis Spätsommer sind sie auch in Europa, Asien und Afrika zu finden. Ursprünglich stammen sie aus dem Mittelmeerraum und sind mit der Senf-Pflanze verwandt, was sich in ihrer Blütenstruktur zeigt. Ihre verzweigten, rauen Stängel können bis zu einen Meter hoch werden – also größer als ein kleines Kind!
<fett>Relinchón – kein Senf, aber mit heilenden Kräften</fett>
Obwohl die Pflanze dem Senf ähnelt, wird sie nicht gegessen. Während Senf vor der Blüte geerntet wird, bleibt der Relinchón unbeachtet. Doch zu Unrecht: Als Tee oder Saft wirkt er schleimlösend und hilft bei Husten und Heiserkeit.
<fett>Honig aus Relinchón-Blüten – eine unbekannte Delikatesse</fett>
Wenig bekannt, aber spannend für Imker: Relinchón ist eine hervorragende Bienenweide. Sein Nektar dominiert viele Honigsorten, sowohl monoflorale als auch Mischhonige von Küste und Gebirge. Die daraus gewonnene Frühjahrshonig hat eine intensiv gelbe Farbe, kristallisiert mit der Zeit und passt perfekt zu Käse, Desserts, Joghurt oder zum Süßen von Milch und Tee.
Also: Beim nächsten Spaziergang einfach mal genauer hinsehen – vielleicht steckt im unscheinbaren Relinchón mehr, als man denkt!
Los Llanos de Aridane verfügt über 27 Lokalpolizisten, 10 weniger als die vom Gobierno de Canarias empfohlene Zahl. Im Jahr 2003 legte die kanarische Regierung eine Quote von 1,8 Polizisten pro 1.000 Einwohner fest. Laut den Volkszählungsdaten vom 1. Januar 2024 hat Los Llanos 20.283 Einwohner. Demnach sollte die Gemeinde entsprechend der empfohlenen Quote mindestens 37 Polizisten haben. In einer Sitzung der Gemeindeverwaltung fragte die Sprecherin der Opposition nach der Anzahl der Polizisten, die derzeit krankgeschrieben sind. Der Sicherheitsstadtrat antwortete, dass „bei unserem Amtsantritt im Juni 2023 insgesamt 28 Polizisten im Dienst waren“ und fügte hinzu, dass „ein Polizist inzwischen in den Ruhestand gegangen ist“ und vier weitere „kurz vor ihrer Pensionierung stehen“. Zudem gebe es „drei Beamte, deren Arbeitsplatz an ihre Bedürfnisse angepasst wurde“, sowie insgesamt „zwei Polizisten“, die derzeit krankgeschrieben seien. Der jüngste Kriminalitätsbericht des Innenministeriums zeigt, dass die registrierten Straftaten in Los Llanos de Aridane im Jahr 2024 von 657 auf 573 gesunken sind – ein Rückgang von 12,8 %. Seit März des vergangenen Jahres, nach einem vorübergehenden Anstieg der Einbruchszahlen, ist die Policía Canaria in der Gemeinde im Einsatz. Wie der Bürgermeister Javier Llamas bestätigte, „wird diese Präsenz nicht nur beibehalten“, sondern es werde daran gearbeitet, „eine dauerhafte Polizeistation“ in Los Llanos de Aridane einzurichten.
Das Cabildo von La Palma hat einstimmig beschlossen, an wichtigen Straßen Schilder mit den vorhispanischen Namen der alten Kantone zu installieren. Ziel ist es, die ursprüngliche geografische und administrative Einteilung der Insel vor der Eroberung sichtbar zu machen. Inselpräsident Sergio Rodríguez schwärmt: „Es geht darum, unser kulturelles Erbe – materiell und immateriell – zu schützen. Das Wissen über unsere Vergangenheit, über die Kultur der Benaoharitas, die lange vor uns hier lebten, ist entscheidend für unsere Identität.“ Damit sollen auch Schulen für die Geschichte sensibilisiert werden. Kultur- und Denkmalrat Pablo Díaz Cobiella kündigte die Gründung eines Expertengremiums an, das sich auf die endgültigen Namen der Kantone einigen soll. Danach werde mit Gemeinden und Behörden zusammengearbeitet, um das Projekt umzusetzen. Laut einer historischen Quelle von 1493 gab es damals zwölf Kantone auf La Palma: Aceró; Aridane; Tihuha; Guehebey; Ahenguareme; Tigalate; Tedote; Tenagua; Adeyahamen; Tigaragre; Tagalgués und Tixarafe.. Bald also nostalgisches Flair auf den Straßenschildern – und ein kleiner Schritt für das kulturelle Bewusstsein der Insel!
Die neue Mülldeponiezelle im Entsorgungskomplex Los Morenos in Mazo, die Anfang Februar eröffnet wurde, hat eine Kapazität von weniger als zwei Jahren, so Fernando González, der Abfallbeauftragte des Cabildo von La Palma. Er betonte, dass bereits an der Erweiterung der Deponie gearbeitet werde. Die Übergangszelle hat eine begrenzte Lebensdauer von 19 bis 22 Monaten. Daher laufen technische Studien für einen neuen Bereich westlich des Komplexes, der weitere neun bis elf Jahre genutzt werden könnte. Dennoch hält González es für essenziell, die Abfallreduzierung zu fördern, da jährlich etwa 35.000 Tonnen Müll anfallen, von denen 40 % organisch sind. Er plädiert für eine bessere Mülltrennung und schlägt steuerliche Anreize für Haushalte vor, die Abfälle korrekt trennen, sowie Sanktionen für diejenigen, die dies nicht tun. Zudem fordert er, dass die Müllgebühren die tatsächlichen Entsorgungskosten widerspiegeln, sodass z. B. ein unbewohntes Haus weniger zahlt als ein Haushalt mit sechs Personen. Langfristig sieht er Potenzial in der Energiegewinnung aus Abfällen, doch da La Palma nicht genug Müll produziert, müsste eine entsprechende Anlage auf Teneriffa oder Gran Canaria errichtet werden. Dies würde jedoch eine Änderung des kanarischen Abfallgesetzes erfordern.
Wo auf La Palma Architekten Hand anlegen, wird’s spannend – vor allem für Nostalgiker, die sich fragen, wie viel Charme diesmal geopfert wird. Demnächst trifft es ein neues Infrastrukturprojekt, das angeblich dringend gebraucht wird. Breña Altas Bürgermeister Jonathan Felipe schwärmt bereits von der epochalen Bedeutung der Maßnahme: „Es ist ein fundamentales Werk, das aus meiner Sicht eine strategische touristische Dimension auf Inselniveau haben muss! Die Institutionen – sowohl die Regierung der Kanaren als auch das Cabildo von La Palma – müssen ihren Fokus darauf legen, denn es handelt sich um ein Vorhaben mit enormem Potenzial, großer Anziehungskraft und immenser Bedeutung für den Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung der Region.“ Klingt nach einer simplen Parkplatzsanierung, wird aber offenbar das nächste Weltkulturerbe. Auch Stadtplanungsrätin María José García betont die enormen planerischen Herausforderungen: „Es ist ein Projekt mit verschiedenen Bodenklassifizierungen, von denen einige unter hohem Naturschutz stehen. Daher müssen wir eine koordinierte Aktion sicherstellen. Wir haben daran gearbeitet, das Grundprojekt so konsistent wie möglich zu gestalten. Allerdings müssen die Schutzbestimmungen angepasst werden.“ Kleiner Spoiler: Wenn der Schutz stört, wird er eben passend gemacht. Und die Kosten? Ein Schnäppchen! „Das Budget für das Grundprojekt liegt derzeit bei rund drei Millionen Euro. Die Auswirkungen auf die Insel rechtfertigen ohne Zweifel eine Investition dieser Größenordnung. Außerdem kann so eine stark frequentierte Zone mit dringend benötigten Dienstleistungen ausgestattet werden“, bekräftigt der Bürgermeister. Kurz gesagt: Viel Geld, viel Begeisterung – und die stille Hoffnung, dass es diesmal wenigstens hübscher wird als die letzte „Verbesserung“. Für diejenigen, denen „Mirador Risco de la Concepción“ nichts sagt: es ist der Aussichtspunkt in der Nähe des Restaurants Casa Osmunda in Breña Alta, von dem man einen 360-Grad-Rundumblick über die Breñas und auf die Hafenhauptstadt hat.
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